Nordex hat seine Hausaufgaben gemacht. Aus der zurückliegenden Konsolidierung der Windbranche ist der Windanlagenbauer als Gewinner hervorgegangen. Im Gespräch mit dem AKTIONÄR erklärt Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold, warum er mit dem Jahresauftakt zufrieden war, wie er mittelfristig die Marge weiter optimieren will und wie er das derzeitige Umfeld für die gesamte Windbranche beurteilt.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach erklärt, dass Nordex die Produktionskosten deutlich gesenkt hat. Zudem konzentrieren sich die Norddeutschen auf die Entwicklung neuer, effizienterer Turbinen, wodurch sich die Wettbewerbsstellung weiter verbessern dürfte. Das spiegelt sich auch im Zahlenwerk wider. Im Zuge des guten Jahresauftakts hat der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Die Zielvorgabe beim Umsatz liegt nun bei 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro sowie einer EBIT-Marge von vier bis fünf Prozent. Zuvor wurden 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro und eine Marge von 3,5 bis 4,5 Prozent in Aussicht gestellt.
DER AKTIONÄR fragte nach bei Nordex-Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold.
DER AKTIONÄR: Herr Schäferbarthold, die Nordex-Zahlen zum ersten Quartal sind bei den Anlegern sehr gut angekommen. Wie lautet Ihr Zwischenfazit?
Bernard Schäferbarthold: Das erste Quartal war von starkem Wachstum, gestiegener Profitabilität und einer soliden Bilanz geprägt. Insgesamt entwickelte sich das Geschäft über unseren Erwartungen gut. Damit waren wir natürlich auch hochzufrieden.
Die Entwicklung war sogar so gut, dass Sie Ihre Planvorgaben hochschrauben mussten.
Wie schon zum Jahreswechsel gesagt, gehen wir für 2014 von Wachstum und steigender Profitabilität aus. Nach dem guten Start ist unsere Zuversicht nochmals gestiegen. Daher haben wir unsere Ziele nach oben angepasst. Konkret wollen wir einen Umsatz von bis zu 1,6 Milliarden Euro erzielen und die EBIT-Marge auf bis zu 5,0 Prozent heben.
Was bedeutet das für Ihre mittelfristigen Ziele?
Unsere Mittelfristplanung befindet sich gerade in Überarbeitung – auch weil wir unsere 2015er-Ziele schon so gut wie erreicht haben. Was das konkret heißt, werden wir im Sommer präsentieren. Was wir aber schon sagen können: Eine fünfprozentige Marge ist nicht das Maß der Dinge. Ich bin der Überzeugung, dass wir in den nächsten Jahren eine höhere Marge erreichen können.
An welchen Stellschrauben müssen Sie drehen, um die Marge weiter zu optimieren?
Für mich stehen drei Punkte im Zentrum: Wir müssen unser Profil als Anbieter hocheffizienter Turbinen schärfen, die Abwicklung von internationalen Projekten weiter professionalisieren und unsere Kosten im Griff behalten.
Zum Abschluss: Wie beurteilen Sie das derzeitige Umfeld für die gesamte Windbranche?
Auf der einen Seite sehen wir, dass immer wieder neue Märkte entstehen, die ein interessantes Geschäftspotenzial bieten. Zum anderen haben wir es mit stabilen etablierten Märkten zu tun, die darauf setzen, den erzielten technischen Fortschritt für Preissenkungen zu nutzen. Das löst zuweilen Irritationen aus, die nicht angebracht sind. Kurz: Wir sehen mit Optimismus nach vorne.
Investierte Anleger, die der Long-Empfehlung des AKTIONÄR gefolgt sind, bleiben dabei und lassen die Gewinne laufen. Das nächste Kursziel lautet 20 Euro.