Die Aktie von Nokia hat in der vergangenen Woche einen mächtigen Kurssprung hingelegt und dabei auch den wichtigen Widerstand im Bereich von sechs Euro überwinden können. Grund war das starke Ergebnis im zweiten Quartal. Mehrfach war das Papier in den zurückliegenden Monaten bereits daran gescheitert. Durch den Sprung über diese Hürde wurde ein klares charttechnisches Kaufsignal generiert.
Analysten uneins
Die Reaktionen der Analysten waren allerdings gemischt. Während Barclays, die UBS und die Deutsche Bank das Papier auf „Neutral“ gestuft haben, hat die NordLB ihre Einschätzung für Nokia von „Halten“ auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 5,30 Euro gesenkt. Analyst Wolfgang Donie schreibt in einer Studie: Nokia befinde sich in einer Übergangsphase, in der die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells und die Innovationsfähigkeit unter Beweis zu stellen seien. Donie rät, den zuletzt starken Kursanstieg trotz des anlaufenden Aktienrückkaufprogramms zunächst für Gewinnmitnahmen zu nutzen.
Die US-Bank JPMorgan hat hingegen die Einstufung für Nokia auf "Overweight" mit einem Kursziel von acht Euro belassen. Das Segment Netzwerkausstattung des Technologiekonzerns habe im zweiten Quartal erneut für über den Erwartungen liegende Ergebnisse gesorgt, schrieb Analyst Sandeep Deshpande in einer Studie vom Freitag. Die Dynamik dieses Segments könnte die Aktie in der zweiten Jahreshälfte stützen, bis im kommenden Jahr die Patente des Unternehmens Geld abwerfen würden. Der Experte hob seine Ergebnisprognosen an.
Gewinne laufen lassen
DER AKTIONÄR ist ebenfalls optimistisch. Ohne das verlustbringende Handygeschäft befindet sich Nokia wieder auf Kurs. Investierte Anleger bleiben dabei. Das mittelfristige Kursziel liegt bei acht Euro. Der Stopp sollte vorerst bei 4,80 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)