Steven Spielberg hat Filmklassiker wie "Der weiße Hai", "Schindlers Liste" und "Der Soldat James Ryan" erschaffen, war fünfzehnmal für den Oscar nominiert, gewann schließlich drei der begehrten Filmpreise. Jetzt schießt sich der Star-Regisseur auf Netflix ein. Offenbar ist ihm der Erfolg des Streaming-Anbieters ein Dorn im Auge. Sein Angriff schlägt hohe Wellen. Fortan heißt es: Steven Spielberg versus Netflix.
Netflix hat bei den diesjährigen Oscar-Verleihungen gleich drei Trophäen für seine Produktion „Roma“ eingeheimst. Drei zu viel, findet Regie-Legende Steven Spielberg. Der Macher von Filmen wie „Der weiße Hai“, „Schindlers Liste“ und „Der Soldat James Ryan“ ist selbst dreifacher Oscar-Preisträger, und fordert nun, den Streaming-Anbieter zukünftig vom Oscar auszuschließen. Neid? Vielleicht. Seine Begründung aber ist – aus der Historie heraus – durchaus plausibel. Es mache einen Unterschied, ob ein Film für die große Leinwand – sprich das Kino – oder eben den Bildschirm zu Hause produziert werde, so Spielberg.
„Es werden zwar immer weniger Filmleute Probleme damit haben, ihre Produktionen zu finanzieren, da sie zu diesem Zweck mit großen Streaming-Anbietern zusammen arbeiten werden,“ sagt Spielberg und attestiert Anbietern wie Netflix damit durchaus eine Daseinsberechtigung. Er fügt aber an: „Diese Filme laufen aber im Höchstfall eine Woche im Kino, um sich für eine Oscar-Nominierung zu qualifizieren.“ An dieser Stelle wird klar: Spielberg sieht Netflix eher als TV-Produzenten, also von Formaten, die normalerweise im Fernsehen laufen würden, nicht auf der „großen Leinwand“. Die Oscars aber seien „für Kinofilme“, nicht für solche Formate. Für die gäbe es schließlich die Emmys.
Der Angriff von Spielberg dürfte am Markt zwar zur Kenntnis genommen werden, den Kurs der Aktie aber kaum tangieren. Mehr als nur zur Kenntnis genommen wird er allerdings in Hollywood. Im globalen Zentrum der Filmproduktion wird die Rolle von Netflix jetzt noch stärker debattiert. Was auch als Beleg für den unheimlichen Erfolg gesehen werden kann und muss, den Netflix auch als Produzent hat – und nicht mehr nur als Streaming-Anbieter.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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