Microsofts Cloud-Dienst wächst schneller als der große Konkurrent Amazon Web Services (AWS). Das liegt insbesondere an den starken Partnern, die der Konzern für Azure gewinnen konnte. So baut Micosoft aktuell die Partnerschaft mit Adobe Systems weiter aus.
Das Ziel der Partnerschaft ist es, die digitale Transformation der gemeinsamen Kunden voranzutreiben. Deswegen arbeiten Adobe und Microsoft zum Beispiel an der Integration der Adobe Marketing Cloud in Microsoft Dynamics 365, Power BI und Microsoft Azure. Und auch Adobe Sign, der marktführende E-Signatur-Service, wird in Zukunft die bevorzugte Signatur-Lösung für das gesamte Microsoft-Portfolio sein. Insgesamt ein guter Schachzug beider Seiten, denn die Konzerne können sich so im Konkurrenzkampf gegen andere SaaS-Anbieter unterstützen.
Für Microsoft bleibt das Cloud-Geschäft um Software und Infrastruktur der zentrale Wachstumstreiber. Durch das Cloud-Modell spart der Konzern Kosten (vor allem beim Vertrieb von Software) und erzielt gleichzeitig durch die Abo-Gebühren höhere Einnahmen. Denn nur, wer früher jede neue Office-Version kaufte, ist mit dem Cloud-Abonnement von Office 365 günstiger.
Ein lohnendes Geschäftsmodell, denn die Kunden steigen tatsächlich auf die Cloud-Dienste um. In einer Umfrage von Credit Suisse geben 40 Prozent der Befragten an, dass sie im Vergleich zu anderen Cloud-Diensten, die Cloud-Computing-Plattform Microsoft Azure bevorzugen.
So stiegen die Nettoumsätze von Azure um 97 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Im dritten Quartal hatte Microsoft hier nur einen Anstieg von 94 Prozent erzielt. Der Konzern konnte damit das rasante Wachstum nicht nur halten, sondern sogar beschleunigen.
Doch nicht alle Sparten des Software-Giganten legten zu. Das Segment „More Personal Computing“, welches das Windows-10-Geschäft mit Privatkunden und PC-Herstellern umfasst, verzeichnete ein Minus von zwei Prozent. Ursache hierfür ist der im gleichen Zeitraum um vier Prozent schrumpfende PC-Markt.
Die von Microsoft-Boss Satya Nadella verordnete Umstrukturierung in Richtung "Cloud-First" ist daher der richtige Weg für den Konzern. Das anhaltend starke Wachstum im Cloud-Geschäft gleicht die PC-Verluste leicht aus und dürfte in Zukunft zu weiteren Kursgewinnen führen. Langfristig sieht DER AKTIONÄR das Kursziel bei 75,00 Euro.