An der Aktie der Deutschen Lufthansa scheiden sich einmal mehr die Geister. Einigkeit herrscht hingegen in einem Punkt: das Sparprogramm Score hält die Kranich-Flotte auch in Zukunft auf Kurs.
Gleich drei Analystenhäuser gaben heute aktuelle Statements zu den Aussichten von Europas größter Airline ab. Die Urteile und Kursziele gingen dabei deutlich auseinander.
European Super 10
Die britische Investmentbank HSBC hat die Einstufung für Lufthansa nach der Vorlage von Neunmonatszahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 19 Euro belassen. Mit dem Management der Fluggesellschaft wolle er nun über die Fortschritte beim Restrukturierungsprogramm Score sprechen sowie über die Nachfolge an der Unternehmensspitze und die Kapazitätspläne, schrieb Analyst Andrew Lobbenberg in einer Studie vom Montag. Die Lufthansa-Titel stünden auf seiner Empfehlungsliste "European Super 10". Die Investmentbank Equinet hat die Einstufung für Lufthansa nach Zahlen hingegen auf "Hold" mit einem Kursziel von 15 Euro belassen. Währungseffekte und das schwache Cargo-Geschäft herausgenommen, seien die Zahlen von Deutschlands größter Fluggesellschaft solide, schrieb Analyst Jochen Rothenbacher.
Besser als die Konkurrenz
Analyst Frank Skodzik von der Commerzbank hat sein Kaufurteil bestätigt, das neue Kursziel liegt nun bei 17,20 Euro nach zuvor 18,20 Euro. Nach den etwas unter den Erwartungen ausgefallenen Zahlen zum dritten Quartal hat er seine Schätzungen für das bereinigte 2013er-EBIT von ursprünglich 1,15 auf nun 0,98 Milliarden Euro gesenkt. Mittlerweile dürften die schlechten Nachrichten im Kurs eingepreist sein, so Skodzik. Aktuell wird die Kranich-Aktie mit einem Abschlag von 20 Prozent zu ihrem größten Wettbewerber Air France/KLM auf Basis der 2015er Gewinnschätzungen gehandelt. Kurzfristig könnten Fortschritte bei den Tarifverhandlungen mit den Piloten ebenso für Rückenwind sorgen wie eine nachhaltige Verbesserung der Frachtraten.