Solarworld wird nicht müde, seine asiatischen Wettbewerber zu ärgern. Angeregt von Handelsklagen der Konzerntochter SolarWorld Industries America hat die US-Regierung nun die sofortige Einführung eines vorläufigen Antidumpingzolls auf importierte Solarstromprodukte aus China und Taiwan beschlossen. Bereits 2012 hatten die USA erste Antidumpingzölle gegen chinesische Solarprodukte eingeführt. Chinesische Anbieter wie Trina hatten diese jedoch mit einem Trick und Solarzellen aus Taiwan statt aus China verbaut. „Diese Umgehungsmöglichkeit haben die USA nun geschlossen“, freut sich Solarworld. Die festgelegten Antidumpingzölle liegen im Schnitt bei 36 Prozent für Solarzellen aus Taiwan und bei 42 Prozent für Produkte, die mehrheitlich in China gefertigt wurden. Zusammen mit vorher verhängten vorläufigen Antisubventionszöllen beträgt der kombinierte Zoll rund 47 Prozent.
Sehr hohe Zölle
"Die Zölle in diesem Fall sind so hoch, dass quasi jeder Hersteller daran gehindert wird zu einem wettbewerbsfähigen Preis in den USA zu verkaufen", so GTM Research.
Solarworld-Chef Frank Asbeck freut sich hingegen: „Das ist ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung von echtem Wettbewerb.“ DER AKTIONÄR gibt jedoch zu bedenken, dass durch Zölle künstlich verteuerte Solarmodule die Sonnenenergie teuerer machen und das Leben für Solarprojektierer schwieriger machen. Zudem war durchaus zu beobachten, dass der Markt auch ohne Zölle funktioniert: Suntech – eine der Firmen, welche auch aus Not besonders günstig verkauft hatten – ist mittlerweile in die Insolvenz gerutscht.
Noch unprofitabel
Solarworld und seine Werke in den USA erhalten durch diese Entscheidung Rückenwind in den USA. Doch die Probleme im europäischen Markt bleiben groß. Die Aktie sollte vorerst weiter gemieden werden.