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24.07.2014 Florian Söllner

IPO des Jahres? Rocket Internet lädt Deutsche Bank und Co ein

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Bekommt Deutschland seine eigene Internet-Aktie von Weltformat? Dass Rocket Internet offenbar noch 2014 an die Börse will, war bereits durchgesickert. Neuen Spekulationen zufolge ist das Listing statt wie bisher gedacht in Hongkong direkt in Frankfurt geplant. Und es wird konkret. Am Mittwoch hatte Europas größter Internet-Start-up-Inkubator WSJ.de zufolge zu einer Investoren-Präsentation eingeladen. Demnach peilt man einen Emissionserlös zwischen 3,0 und 3,5 Milliarden Euro an. Auch die Deutsche Bank war in Berlin – ob als möglicher Investor oder Konsortialpartner, ist noch offen. Ein solches IPO wäre für Banken ein lohnendes Geschäft. Twitter etwa hat rund drei Prozent des Emissionsvolumens an Provisionen abgegeben.

Meisterstück Alando

Die Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer sind die Rockstars unter den Start-up-Gründern. Die Initialzündung war die Gründung des deutschen Ebay-Klons Alando. Nur 100 Tage später gelang 1999 der Verkauf an Ebay für 40 Millionen Euro. Es folgten der Klingeltonanbieter Jamba (späterer Verkauf an Verisign), StudiVZ (an Holtzbrinck) oder Citydeal (an Groupon). Auch Zalando geht auf die Initiative der Samwer-Brüder zurück. Das Investmentvehikel Rocket Internet hat auch beim Online-Schuheverkäufer mittlerweile Kasse gemacht.

Commerzbank-Konkurrent Lendico

Neue Internet-Start-ups sind längst gegründet. Darunter die Crowdlending-Plattform Lendico. Lendico will schnell und unkompliziert Kredite zwischen Privatleuten vermitteln. „Wir schaffen gerade eine Anlageklasse, die Instituten wie der Deutschen Bank Kunden abnehmen kann,“ so Lendico- Chef Dominik Steinkühler gegenüber dem AKTIONÄR. Noch steht der große Durchbruch des Lendico-Konzeptes jedoch aus.

Von Brasilien bis Russland

Doch Rocket Internet hat viele Eisen im Feuer. In Brasilien wollen die Samwers Dafti zum größten Online-Modehaus in Lateinamerika hochzüchten. Hinzu kommt mit Linio ein Amazon-Klon. In Asien haben die Samwers mit Zalora einen Ableger von Zalando ins Rennen geschickt und auch eine Kopie von Amazon, die dort Lazada getauft wurde. Oder in Russland: Hier gibt’s den Zalando-Ableger unter dem Namen Lamoda. In den Golf-Staaten sollen die Menschen auf der Modeplattform Namshi online shoppen gehen.

Der Aufbau dieser zunächst meist unprofitablen Firmen verschlingt viel Kapital. Der Börsengang könnte für neuen finanziellen Treibstoff sorgen, um Internet-Raketen zu zünden. Die richtige "Backmischung" zum Aufbau weiterer Erfolgsfirmen hat man Oliver Samwer zufolge ja bereits gefunden:

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