Infineon ist neben Siemens und ThyssenKrupp einer der drei DAX-Konzerne, der seine Hauptversammlung bereits frühzeitig im Jahr abgehalten hat. Neben der Dividende in Höhe von 12 Cent je Aktie hatte Konzernchef Reinhard Ploss den Aktionären einen guten Ausblick zu bieten: „Im laufenden Geschäftsjahr erwarten wir ein deutliches Plus bei Umsatz und Ergebnis – also nachhaltiges profitables Wachstum."
Nach den ausgezeichneten Zahlen zum ersten Geschäftsquartal gibt es mehrere Signale, die bei dem Halbleiter-Konzern Infineon auf eine sich fortsetzende positive Entwicklung deuten. Das Marktumfeld ist weiter sehr gut. Die Chip-Produktion ist voll ausgelastet. Die Produkte für Energieeffizienz und Sicherheit erweisen sich als Wachstumstreiber. Vor allem der Markt für Halbleiter im Automobilbereich dürfte in diesem Jahr weiter anziehen. Der Umsatz soll daher von zuletzt 3,8 Milliarden zwischen sieben und elf Prozent zulegen. Analysten erwarten im Durchschnitt einen Gewinn je Aktie in Höhe von 0,39 Euro (Vorjahr: 0,25 Euro).
Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat Infineon aus Bewertungsgründen von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 7,90 auf 7,30 Euro gesenkt. Die Bewertung der Aktie habe den Nachfrageaufschwung bereits eingepreist, so Analyst Adithya Metuku. Die Unternehmensgewinne dürften im zweiten und dritten Quartal dank guter Geschäfte mit der Automobilbranche und des Abbaus von Lagerbeständen gut ausfallen. Der gegenwärtige Kurs scheine allerdings von zu optimistischen Erwartungen auszugehen.
DER AKTIONÄR zählt zu den Optimisten. Das fundamentale Feld ist bestellt. Die genannten Impulsgeber und Wachstumstreiber sorgen für weiteres Kurspotenzial. Ein Dorn im Auge der Aktionäre ist der hohe Cashbestand von rund zwei Milliarden Euro. Auch hier hat Infineon Pläne in der Schublade. „Wenn uns auch in Zukunft keine geeignete Transaktion gelingt, werden wir unsere Programme zum Aktienrückkauf weiter ausbauen“, sagt der Vorstand.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Die Infineon-Aktie sollte in diesem Jahr weiter Kurs auf die 10-Euro-Marke nehmen. Schwache Tagen bleiben daher Kauftage.