Es ist nicht mal ein Jahr her, als Arie Belldegrun und David Chang den Krebs-Spezialisten Allogene ins Leben gerufen haben. Gestern feierte das Unternehmen bereits sein Börsendebüt in den USA in einem herausforderndem Marktumfeld. Die ohnehin hohen Erwartungen konnte Allogene pulverisieren – aus dem Stand legt die Aktie über 40 Prozent zu. Gilead und Pfizer reiben sich die Hände.
Fette Zeichnungsgewinne
Neben Chang (Beteiligung von 4,1 Prozent) und Belldegrun (3,5 Prozent der Stimmrechte) zählen auch Pfizer und Gilead zu den größten Anteilseignern des Zelltherapie-Spezialisten. 25 Prozent gehören Pfizer, den die Amerikaner im Rahmen eines Deals mit Cellectis und Allogene erworben haben. Gilead ist ebenfalls an Bord. Apropos Gilead: Im vergangenen Jahr haben die Amerikaner bereits mit Chang und Belldegrun einen Monster-Deal abgeschlossen. Für 11,9 Milliarden Dollar verleibte sich Gilead den Krebsimmuntherapie-Spezialisten Kite Pharma ein. Gelingt dem Management nun der nächste Coup mit Allogene?
Zu teuer
Die Vorschusslorbeeren sind zu hoch. Nach dem Kurssprung von rund 40 Prozent kommt Allogene nun auf einen Börsenwert von knapp drei Milliarden Dollar. Dabei umfasst die Pipeline gerade einmal ein Phase-1-Projekt, welches von der französischen Cellectis einlizenziert wurde. Die restlichen Allogene-Projekte befinden sich noch in der präklinischen Entwicklung.
Sollte die Greenshoe-Option vom IPO-Bankenkonsortium ausgeführt werden, wird Allogene zum schwersten Biotech-Börsengang in den letzten zehn Jahren in Europa beziehungsweise den USA aufsteigen. Noch befindet sich Axovant Sciences an der Spitze.
DER AKTIONÄR findet die Story rund um Allogene hochinteressant. Doch die Bewertung ist aktuell viel zu hoch. Interessierte Anleger packen sich den Krebs-Spezialisten auf die Watchlist und warten auf günstigere Kurse.