Aus und vorbei: Gold wird nie wieder steigen. Und eines ist sicher: Aktien werden ewig steigen und nie wieder zurückkommen. Diese beiden Grundsätze scheinen derzeit in Stein gemeißelt zu sein und sich mehr und mehr unter den Anlegern breit zu machen. Doch Märkte verlaufen in Zyklen. Die immer währende Hausse gibt es so wenig wie die ewige Baisse.
Goldanleger haben es sicherlich in diesen Tagen nicht einfach. Nachdem es noch im Spätsommer so ausgesehen hat, als ob der Goldpreis die Jahreshochs aus dem Jahr 2016 locker überflügeln kann, ging den Bullen im September die Puste aus. Ein deutlicher Rücksetzer war die Folge. Seitdem notiert der Goldpreis im Bereich von 1.300 bis 1.270 Dollar. Und kommt nicht mehr vorwärts. Resignation macht sich breit. Noch dazu laufen vor allem die US-Indices von einem Hoch zum nächsten. Und im Gegensetz zu Gold wird hier jeder Rücksetzer zum Kauf genutzt.
Bei Gold hingegen führte selbst der Anstieg von Freitag zu keinen Anschlusskäufen. Und so geht die Leidenszeit der Goldanleger weiter. Und tatsächlich erscheint es so, als ob selbst eine mögliche Rallye aktuell nur eine Korrektur des Abwärtstrends wäre und sich Goldanleger noch einmal auf ein neues zyklisches Tief einstellen müssten. Auf der Edelmetallmesse in München fragte mich jemand: „Glauben Sie, dass wir es noch erleben, dass der Goldpreis sein Hoch aus 2011 wieder sieht?“. Wohlgemerkt: Der Mann war ungefähr Mitte 40. Der Sägezahnmarkt in diesem Konsolidierungsjahr 2017 hat also seine Spuren nicht nur in den Depots sondern auch auf der Seele der meisten Goldanleger hinterlassen.
Doch, um noch einmal zum Anfang dieses Artikels zurückzukehren: Kein Bullenmarkt und kein Bärenmarkt währt ewig. Und so wie der Bullenmarkt in der Euphorie stirbt, stirbt der Bärenmarkt in der Depression. Und auch wenn ein neuerliches zyklisches Tief bei Gold im laufenden Jahr wahrscheinlich ist, stehen die Chancen für ein gutes Jahr 2018 für die Goldanleger weit besser als manch einer heute glauben mag. „Gold wird nie wieder steigen“ mag momentan die vorherrschende Meinung sein – doch glauben Sie mir: Die Realität wird anders aussehen. Und der mögliche beziehungsweise sogar wahrscheinliche Rücksetzer, den wir zum Jahresausklang sehen dürften, könnte sich als große Chance herausstellen.