Interessant, interessant: Seit Wochen steht das Londoner Fixing bei den Edelmetallen in der Kritik. Immer lauter wurden die Stimmen, dass insbesondere beim Goldfixing nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Jetzt wird ausgerechnet das Silber Fixing – das bilang nicht so stark im medialen Interesse stand – eingestellt.
Die London Silver Market Fixing Limited will ihren Dienst zum 14. August dieses Jahres quittieren. Derzeit wird der Silberpreis in London von der Deutschen Bank, HSBC und Bank of Nova Scotia festgelegt. Der Schritt dürfte für einige überraschend kommen. Zuletzt war es das Goldpreisfixing, das vermehrt in die Kritik geraten ist. Die Deutsche Bank hatte deshalb angekündigt, ihren Sitz beim Gold- und Silberfixing abgeben zu wollen.
Goldpreismanipulation in aller Munde
Erste Untersuchungen sollen ergeben haben, dass es bei bis zu 50 Prozent der Preisfestlegungen bei Gold zu Ungereimtheiten gekommen sein soll. Daraufhin wurden die Stimmen derer lauter, die schon lange von einer gezielten Manipulation des Marktes gesprochen haben. Das Silberpreisfixing zog hingegen kein derart hohes Interesse auf sich. Sicherlich wird es nun Stimmen geben, die davon sprechen, dass man mit diesem Schritt nur Untersuchungen zuvor kommen will. In den USA stehen wohl einige Klagen gegen das Goldpreisfixing in den Startlöchern.
Jahrelang wurden Goldanleger, die von einer Manipulation des Marktes gesprochen haben, als Verschwörungstheoretiker abgetan. Mehr und mehr wird jedoch klar: Es dürfte mehr als eine Verschwörungstheorie sein, wenn Anleger von gezielten Manipulationen sprechen. Im Sinne eines fairen Handels wäre es wünschenswert, wenn die Ermittlungen – auch wenn das Fixing eingestellt wird – weitergehen.