Es geht rapide bergab bei den Edelmetallen. Sowohl Gold als auch Silber verlieren deutlich an Wert. Der Silberpreis ist bereits unter eine wichtige Marke gerutscht. Der Goldpreis schickt sich ebenfalls an, eine wichtige Unterstützung zumindest zu testen. Nach Gründen für das plötzliche Abtauchen sucht man allerdings vergeblich.
Freilich, man könnte den Bericht des World Gold Councils vorschieben, wonach die Nachfrage nach Gold in China weiter wachsen dürfte – 2014 jedoch ein schwächeres Jahr werden könnte. Doch das dürfte kaum als Begründung für den Abverkauf ausreichen. Charttechnisch ist der Goldpreis wieder unter die 200-Tage-Linie gerutscht, was ebenfalls den Abwärtstrend beschleunigt haben dürfte. Dazu kommt: Die Angst vor einer Eskalation der Situation in der Ukraine, die dem Goldpreis in den vergangenen Tagen etwas Rückendeckung gegeben hat, entweicht allmählich wieder aus dem Markt – auch wenn die Gefahr nach wie vor besteht. Eine Verquickung all dieser Umstände dürfte letztlich zu dem Kursrutsch geführt haben.
Freilich das alles kommt für die Goldbullen zu einer denkbar schlechten Zeit. Jetzt steht ein erneuter Test der Unterstützungszone zwischen 1.260 und 1.280 Dollar an. Und angesichts der Dynamik, die der Goldpreis an den Tag legt, dürfte es diesmal wirklich eng werden für die Bullen. Fällt die Marke, ist aus charttechnischer Sicht mit einem Test der Tiefs aus dem vergangenen Jahr bei zirka 1.180 Dollar zu rechnen. Keine guten Aussichten für Goldbullen.
Bestehende Goldpositionen sollten deshalb eng abgesichert werden. Bricht die Marke von 1.260 Dollar, können risikobewusste Anleger sogar mit einem Short-Zertifikat auf weiter fallende Kurse spekulieren. Auch wenn die fundamentalen Daten aus unserer Sicht nach wie vor gegen lang anhaltend niedrige Goldkurse sprechen, macht es doch keinen Sinn, sich gegen den Markt zu stellen. Anleger, die eine Anlage in physischer Form bevorzugen, könnten in diesem Fall auf niedrigere Zukaufkurse spekulieren.