Es ist ruhig geworden um den Goldpreis. Die Notierung pendelt weiterhin um die Notierung um 1.300 Dollar. Doch Anleger sollten auf der Hut sein. Gestern wurden die Gewinne schnell wieder abverkauft. Und es gibt Parallelen zum April 2013, die nicht zu übersehen sind. Wiederholt sich die Geschichte?
Erinnern wir uns kurz zurück: Auch im März/April vergangenen Jahres tümpelte der Goldpreis orientierungslos vor sich hin und schien dann knapp oberhalb der wichtigen Unterstützung bei 1.550 Dollar Halt gefunden zu haben. Was dann geschehen ist, muss ich den meisten hier wohl nicht erzählen. Nach Medienberichten führte eine riesige unlimitierte Verkaufsorder dazu, dass der Goldpreis binnen weniger Minuten einbrach. Stoppkurse wurden ausgelöst, das Unheil – zumindest für Goldbullen – nahm seinen Lauf. Mehrere 100 Dollar verlor der Goldpreis binnen dreier Handelstage.
Parallelen unverkennbar
Droht ein solches Szenario auch diesmal? Schauen wir uns die Ausgangslage an: Der Goldpreis pendelt im Bereich zwischen 1.290 und 1.300 Dollar. Ausbruchsversuche nach oben werden derzeit gnadenlos abverkauft. Die wichtige Unterstützung liegt mittlerweile bei rund 1.270 Dollar – also nur knapp unterhalb des derzeitigen Niveaus. Großinvestoren wissen: Zahlreiche Stoppkurse werden knapp darunter, vermutlich im Bereich von 1.250 Dollar platziert sein. Gelingt es also, den Kurs in diesen Bereich zu drücken, dann könnte dies wieder automatisch Anschlussverkäufe auslösen. Die Geschichte könnte sich wiederholen.
Kurse von 1.000 Dollar und darunter?
Auch damals gingen dem Kursrutsch extrem negative Kommentare zum Goldpreis von amerikanischen Großbanken voraus. Dieses Szenario haben wir auch diesmal. Würden sich die prozentualen Abschläge wiederholen, dann müssten sich Goldanleger warm anziehen. Kurse von 1.000 Dollar wären im Bereich des möglichen. Hier dürfte die Marke von 1.180 Dollar wichtig sein. Fällt der Kurs unter diese enorm wichtige Unterstützung, dürfte sich der Kursrutsch beschleunigen.
So weit, so schlecht. Doch ein paar Unterschiede gibt es doch noch: Seit dem Crash im vergangenen April sind die Privatinvestoren von der Comex praktisch verschwunden. Insofern dürfte ein neuerlicher Kursrutsch kaum noch Anschlussverkäufe in der gleichen Größenordnung nach sich ziehen. Zum anderen ist die Goldpreismanipulation viel stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit. Eine erneute unlimitierte Verkaufsorder, die einen solchen Kursrutsch auslösen könnte, dürfte wesentlich kritischer beäugt werden. Dennoch: Ganz auszuschließen ist dieses Szenario nicht.