Wir haben es an dieser Stelle schon öfter geschrieben: So schön die Bewegung beim Goldpreis auch aussehen mag. Technisch gesehen handelt es sich lediglich um eine Bärenmarktrallye – zumindest bislang. Doch gemeinhin spricht man dann von einem Bullenmarkt, wenn eine Notierung 20 Prozent zulegen kann. Es fehlt also nicht mehr viel.
Etwa bei 1.420 Dollar je Unze würde Gold – je nachdem, ob man das Verlaufstief oder das Tief auf Tagesschlusskurs-Basis heranzieht – zurück im Bullenmarkt sein. Ganz ehrlich: All zu viel bedeutet diese Marke nicht. Es sind andere Widerstände, die Anleger im Auge behalten sollten.
Harter Kampf erwartet
Der erste große Widerstand liegt bei 1.433 Dollar. An dieser Marke endete die Erholungsbewegung im vergangenen Sommer. Zur Erinnerung: Ende Juni fiel der Goldpreis bis auf 1.180 Dollar zurück und erholte sich dann bis zur oben genannten Marke. Auch damals hieß es bei 1.417 Dollar „Hurra, Gold ist zurück im Bullenmarkt“. Doch dann ging es Stück für Stück wieder nach unten bis im Dezember erneut das Tief bei 1.180 Dollar getestet wurde. Insofern dürfte die 1.433-Dollar-Marke das Interesse der Anleger auf sich ziehen. Der Abgabedruck dürfte rund um diese Marke deutlich zunehmen. Dass dieser Widerstand auf Anhieb genommen werden kann, scheint unwahrscheinlich. Dennoch: Gelingt der Ausbruch, dann wäre dies ein extrem bullishes Zeichen.
Der Weg wäre frei Richtung 1.470 Dollar. Dort endete die Erholungsbewegung nach dem April-Crash des vergangenen Jahres. Und im Anschluss beginnt die große Widerstandszone im Bereich von 1.500 bis 1.530 Dollar. Dort lag einst die wichtigste Unterstützung für Gold, die beim Crash im vergangenen April schließlich gerissen worden ist. Hier dürfte sich die mittelfristige Richtung für Gold entscheiden. Gelingt der Sprung über diesen Widerstand, könnte es zu einer Trendbeschleunigung kommen.
Fazit: Lassen Sie sich nicht verrückt machen, wenn Sie in den kommenden Tagen im Bereich von 1.420 Dollar davon lesen, dass Gold zurück im Bullenmarkt ist. Das ist nicht wirklich wichtig. Die oben aufgeführten Marken sind weitaus bedeutender. Und dort dürfte die Entscheidung für den Goldpreis fallen. Die Bären werden vermutlich noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Doch im Moment sind die Bullen am Zug.