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29.11.2018 Markus Bußler

Gold: Der Powell-Effekt

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Am gestrigen Nachmittag sah es noch danach aus, als wollten die Bären das Kommando übernehmen. Doch dann kam Powell. Der Fed-Chef trat etwas auf die Zinsbremse und erklärte, die Zinsen seien mittlerweile nahe an einem „neutralen Niveau“. Und das brachte den Dollar deutlich unter Druck und ließ Aktien und Gold steigen.

Was genau bedeutet neutral? Nun, der Markt geht nach wie vor mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Zinsen noch einmal steigen werden. 82,7 Prozent der Marktteilnehmer rechnen laut dem Fed Watch Tool damit, dass die Zinsen auf 2,25 bis 2,5 Prozent steigen werden. Doch für die Zeit danach hat sich die Einschätzung doch deutlich geändert. Bis Mai sieht mittlerweile rund die Hälfte der Marktteilnehmer keinen weiteren Zinsschritt mehr, manch einer rechnet sogar schon wieder mit einer Zinssenkung.

Das ist eine Vollbremsung bei der Zinspolitik. Zur Erinnerung: Es gab durch prominente US-Investmentbanken, die für das kommende Jahr vier Zinsschritte in Aussicht gestellt haben. Doch das dürfte zunächst einmal ins Reich der Fantasie verbannt sein. Für Aktien und auch Gold war das gestern ein Startschuss.

Für Gold wird zunehmend die Währungsseite interessant. Hat der Dollar sein Top gesehen? Aus fundamentaler Sicht wird das Wochenende spannend. Auf dem G20-Gipfel will sich US-Präsident Trump unter anderem mit dem chinesischen Regierungschef treffen. Sollte es tatsächlich zu einer Einigung im Handelsstreit kommen, dann könnte dies dazu führen, dass der Dollar noch weiter an Stärke verliert. Und das kann für Gold eigentlich nur gut sein. Doch aus charttechnischer Sicht bleibt es dabei: Gold muss die 1.240 Dollar knacken, damit sich das Chartbild wieder zu Gunsten der Bullen aufhellt.

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