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10.01.2014 Florian Söllner

Gefahr für Commerzbank und Co: Finanztrend 2014 Crowdlending

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Das ist eine Ansage: „Wir schaffen gerade eine Anlageklasse, die Instituten wie der Deutschen Bank Kunden abnehmen kann,“ so Lendico- Chef Dominik Steinkühler gegenüber dem AKTIONÄR. Bisher hatten Anleger kaum Möglichkeiten, direkt in Kredite zu investieren. „Banken haben diese Möglichkeit nur zu gerne für sich selbst behalten“, so Steinkühler. Hinter Lendico steht das Berliner Unternehmen Rocket Internet. Lendico will schnell und unkompliziert Kredite zwischen Privatleuten vermitteln. Der Plan: Sparer sollen höhere Zinsen bekommen als für Tagesgeld und die Kreditnehmer günstigere Konditionen als bei einer Bank. Der Zinssatz für Kredite werde je nach Bonitätseinstufung zwischen 2,9 und elf Prozent liegen. Lendico hafte nicht für Zahlungsausfälle. Die Firma erhält neben einmaligen Gebühren ein Prozent von jeder Rückzahlung.

Noch steckt das sogenannte Crowdlending in den Kinderschuhen. Doch für Steinkühler ist klar: „Der Trend für 2014 ist die Verlagerung des Geldgeschäftes in das Internet. Es wird in Zukunft weniger Kunden geben, die noch einen Bankschalter benutzen möchten. Zusätzlich werden im Jahr 2014 sicherlich neue Marktteilnehmer auftauchen, die mit ihren Innovationen das klassische Bankgeschäft aufmischen wollen.“

Vorbild USA

In den USA hat die Firma Lending Club bereits drei Milliarden Dollar an Krediten vermittelt. Hierzulande gibt es mit Auxmoney, Smava oder Fidor ähnliche Konzepte, die auf den großen Durchbruch jedoch noch warten. Auxmoney-CEO Raffael Johnen zufolge steht dieser jedoch kurz bevor. Dem AKTIONÄR sagte er: „Crowdlending kann zu einem der Finanztrends 2014 werden und klassischen Banken noch mehr Marktanteile abnehmen.“ Rückenwind gibt dabei eine Einschätzung der Stiftung Warentest, die Online-Kreditmarktplätze als „Alternative zur Bank“ bezeichnet hat. Immerhin kann Auxmoney bereits einen ordentlichen Track Rekord vorweisen. „Bei uns liegt der historische Rendite-Index in den Scoreklassen AAA bis E bei 6,77 Prozent“, so der Auxmoney-Manager. Crowdlending als Geldanlage sei in zehn Jahren so selbstverständlich wie Festgeld und Aktien heute. Optimistisch auch sein Ausblick: „Ich glaube, dass auf Auxmoney in den nächsten zwei Jahren eine halbe Milliarde Euro Kredite vermittelt werden.“

Noch am Anfang

Neue Bankkonzepte könnten auf lange Sicht die Margen der Banken unter Druck bringen. Im Bereich Trading-Gebühren hat die Konkurrenz bereits zugenommen. Die Deutsche Bank und die Commerzbank haben darauf reagiert und mittlerweile Flatrate-Preismodelle für ihre Kunden eingeführt. Kurzfristig wird die Kursentwicklung der Banken davon jedoch nicht beeindruckt. Die Institute profitieren aktuell von einem anhaltend attraktiven Zinsumfeld und dem zurückkehrenden Vertrauen der Anleger nachdem die Bilanzrisiken immer mehr abgebaut werden.

Die Einschätzung des AKTIONÄR zur Aktie der Commerzbank sehen Sie auch im aktuellen DAF-Video.

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