Der chinesische Autobauer Geely schlägt mit den Zahlen für das erste Halbjahr die Schätzungen der Analysten. Der Umsatz in den ersten sechs Monaten betrug 53,70 Milliarden Yuan (6,78 Milliarden Euro). Die Analysten gingen von 53,67 Milliarden Yuan aus. Geely-Chef Li Shu Fu sprach von einem herausfordernden ersten Halbjahr, bestätigte aber das Absatzziel von 1,58 Millionen Autos im Gesamtjahr. Darüber hinaus will Geely die Marke von 2,00 Millionen verkauften Autos schon vor dem Jahr 2020 erreichen.
Li Shu Fu geht davon aus, dass vor allem in China der Trend weg vom Verbrennungsmotor, hin zu umweltfreundlichen Autos schneller als in anderen Ländern stattfinden wird.
Potenzial nach oben
Zuletzt hat Benjamin Lo von Nomura seine Kaufempfehlung für Geely mit einem Kursziel von umgerechnet 4,35 Euro erneuert. Morgan Stanley zeigt sich etwas zurückhaltender als noch vor einem halben Jahr. Analyst Jack Yeung hält die Aktie bei 2,53 Euro für fair bewertet.
Chance auf Comeback
Die Aktie ist in den letzten Monaten stark unter die Räder gekommen. Der Handelsstreit zwischen den USA und China setzte dem Aktienmarkt gehörig zu. Der Handelskrieg könnte zur Zurückhaltung bei Investitionen führen, was wiederum auf Sicht zu einer Abschwächung des Wachstums in China führen würde. Ohnehin ist China, was das Wachstum betrifft, mit über sechs Prozent im Schnitt in den letzten Jahren sehr verwöhnt. Viele Investoren zogen in der Folge des Handelsstreits ihre Gelder ab.
Die Geely-Aktie traf bei umgerechnet 1,75 Euro auf eine Unterstützung. Die Aussichten bleiben intakt. Geely ist hervorragend positioniert, der Technologie-Transfer der Marken aus der Holding wie Volvo, Lotus oder The London Taxi funktioniert. Mit Lynk & Co wurde eine neue Marke vor rund sechs Monaten erfolgreich am Markt positioniert. Die Aktie ist auf dem aktuellen Niveau zu günstig. Gibt es Entwarnung im Handelsstreit zwischen den USA und China, wird die Geely-Aktie schnell wieder Boden gut machen.