Die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine belasten die Aktie des russischen Gasriesen Gazprom deutlich. Nachdem es mit dem Kurs bereits gestern deutlich nach unten ging, geraten die Papiere auch im heutigen Handel unter Druck. Sollten Privatanleger nun die Reißleine ziehen?
Die Lage in der Ostukraine bleibt äußerst angespannt. Dies belastet natürlich auch die Kurse der russischen Aktien wie etwa die Anteilscheine des russischen Gasmonopolisten Gazprom. Der Konzern selbst hat nun an die Ukraine eine saftige Rechnung von 11,4 Milliarden Dollar gestellt. Hintergrund: Der ukrainische Staatskonzern Naftogas hat 2013 nur 12,9 Milliarden Kubikmeter Gas anstatt der ursprünglich vereinbarten 41,6 Milliarden Kubikmeter abgenommen. Gezahlt werden müsse laut den Verträgen aber offenbar nicht die tatsächlich verbrauchte, sondern die vereinbarte Menge. Wegen noch nicht geleisteter Zahlungen hatte Gazprom bereits vor Wochen schon einen Betrag von 2,2 Milliarden Dollar gefordert.
Spielball der Politik
Die Gazprom-Aktie ist und bleibt ein Spielball der russischen Politik und damit nach wie vor ein sehr heißes Eisen. Für konservative Anleger sind die Titel daher weiterhin ungeeignet. Mutige Anleger können hingegen auf eine Erholung der enorm günstigen Aktie (KGV: 2; KBV: 0,3; Dividendenrendite: 6,3 Prozent) spekulieren. Der Stopp sollte bei 3,70 Euro belassen werden.