Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des russischen Energieriesen Gazprom wieder einmal unter die Lupe genommen. Trotz der anhaltenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen sowie der größer werdenden finanziellen Probleme des russischen Staates haben die Experten die Bonität des weltgrößten Gasproduzenten mit „BBB“ bestätigt. Damit verfügt Gazprom weiterhin über den Investmentgrade-Status. Fitch erklärte: „Das Rating spiegelt unsere Prognose wider, dass Gazprom trotz politischen Gegenwindes und Wettbewerbsdruck weiterhin ein wichtiger Gaslieferant für Europa bleiben wird. Aktuell sind die Gasabnehmer in ihren Diversifizierungsmöglichkeiten deutlich eingeschränkt."
Wegen der schlechten Aussichten für das Rating des russischen Staates beließ Fitch den Ausblick für Gazproms Bonität allerdings nach wie vor auf „negativ“. Dies bedeutet, dass es in den kommenden Monaten zu einer Senkung der Kreditwürdigkeit kommen könnte. Dadurch würde der Investmentgrade-Status Gazproms verloren gehen und die Refinanzierungskosten steigen dürften.
Ein heißes Eisen
Die Aktie von Gazprom bleibt wegen der politischen Risiken und nun auch wegen des eingetrübten Chartbildes nur etwas für hartgesottene Anleger. Anleger, die jedoch über Mut und einen ausreichend langen Atem verfügen, können bei den mittlerweile nur noch mit einem KGV von 2 (!) und einem KBV von 0,3 bewerteten Papieren einsteigen. Der Stopp sollte bei 4,70 Euro belassen werden.