Russlands Finanzministerium rechnet für die kommenden Jahre mit einer niedrigeren Dividendenzahlung von Gazprom. Nachdem in Moskau zuvor für das Jahr 2016 eine Ausschüttung von insgesamt 124,7 Milliarden Rubel erwartet worden war, sind es nun nur noch 84,4 Milliarden Rubel. Dies entspricht einer Kürzung der Prognose um 32 Prozent. Hintergrund für die pessimistischere Einschätzung ist der teure Bau der Pipeline nach China. Im Mai vereinbarten Gazprom und der chinesische Staatskonzern CNPC einen 30-jährigen Liefervertrag. Im Rahmen dessen investieren die Russen rund 55 Milliarden Dollar in eine Pipeline nach China. Ein Teil dieser Summe wird durch chinesische Vorauszahlungen aufgebracht, den Rest will Gazprom selbst finanzieren. Hierfür dürfte der Konzern, an dem der russische Staat 50 Prozent plus eine Aktie hält, wohl die Ausschüttungsquote zurückfahren, wodurch die Dividende sinken wird.
Rendite bleibt hoch
Die Nachricht, dass die Dividende für die kommenden Jahre geringer ausfallen dürfte als bislang erwartet worden war, ist natürlich negativ zu werten. Der Kurs von Gazprom geriet daher gestern bereits leicht unter Druck. Allerdings sollte festgehalten werden, dass die für 2016 erwartete Dividende immer noch über der Dividende für das abgelaufene Jahr liegt. Und die Rendite für das abgelaufene Jahr beträgt immerhin stattliche fünf Prozent. Die Gazprom-Aktie bleibt für mutige Anleger weiter ein klarer Kauf (Stoppkurs: 4,70 Euro).