Die Aktie des russischen Gasriesen Gazprom zählt derzeit in Deutschland zu den gefragtesten und meistdiskutierten Titeln. Während die eine Gruppe wegen der hohen politischen Risiken von einer Fortsetzung der Talfahrt ausgeht, verweist die andere Gruppe auf die günstige Bewertung der Gazprom-Aktie. Für den Großteil der Analysten ist die Sache allerdings vollkommen klar.
So raten von den derzeit 16 Analysten, die sich eingehend mit der Aktie des russischen Gasmonopolisten befassen, zwölf zum Kauf. Vier Experten stufen die Anteilscheine nur mit Halten ein. Kein einziger Analyst rät aktuell zum Verkauf der Titel. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 10,71 Dollar – und damit 56 Prozent über dem aktuellen Kursniveau von 6,86 Dollar.
Am zuversichtlichsten ist derzeit Evgeny Solovyov von der Societe Generale. Er sieht den fairen Wert der Gazprom-Papiere bei 13,80 Dollar und rät dementsprechend zum Kauf. Der skeptischste Analyst ist aktuell Maxim Moshkov von der UBS, der die Titel mit „Neutral“ einstuft und das Ziel nur bei 7,00 Dollar sieht.
Mutige greifen zu
Fest steht: Russische Aktien sind für konservative Anleger kein passendes Investment. Mutige Anleger mit einem langen Atem können bei Gazprom hingegen weiterhin zugreifen. Schließlich dürften die Milliardengewinne für den Gasriesen trotz der anhaltenden Spannungen auch in Zukunft weiter sprudeln. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Bewertung mit einem 2014er-KGV von 2,5, einem KBV von 0,3 und einer womöglich sogar zweistelligen Dividendenrendite extrem niedrig. Der Stoppkurs sollte bei 3,70 Euro belassen werden.