Heute ist doch noch das passiert, womit viele Experten mittlerweile fast gar nicht mehr gerechnet hatten: China und Russland haben sich nach Verhandlungen, die sich über mehr als ein Jahrzehnt hingezogen haben, endlich auf einen 30-jährigen Liefervertrag geeinigt. Die Aktie von Gazprom drehte im Zuge dieser Meldung deutlich ins Plus.
Gazprom soll China demnach pro Jahr 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas liefern. Der Preis hierfür soll sich auf etwa 350 Dollar je 1.000 Kubikmeter belaufen – ein sehr ordentlicher Preis für die Russen. Diese müssen allerdings innerhalb der kommenden vier bis sechs Jahre zunächst wohl mindestens 22 Milliarden Dollar für den Bau von Pipelines ins Reich der Mitte investieren. Womöglich wird das hierfür notwendige Kapital allerdings nicht nur in Form von Krediten, sondern auch über chinesische Vorauszahlungen aufgebracht. Mit erwarteten Jahresgewinnen in Höhe von 30 Milliarden Dollar (netto) sollte eine derartige Investition für Gazprom ohnehin zu stemmen sein….
Mutige greifen zu
Die ausgehandelte Höhe des Gaspreises darf für Gazprom durchaus als Erfolg gewertet werden. Mit dem Deal sichert sich der Energieriese einen riesengroßen und wachsenden Absatzmarkt und verringert seien Abhängigkeit vom Westen erheblich. Die immer noch enorm günstig bewertete Aktie bleibt für mutige Anleger daher ein klarer Kauf (Stopp: 4,40 Euro).