Die Gazprom-Aktie bleibt eine der beliebtesten Aktien der deutschen Privatanleger. Und sie bereitet ihren Eigentümern derzeit auch wahrlich Freude. Ist es nun noch zu spät zum Einstieg oder ist es wahrscheinlich, dass sich die Rallye noch fortsetzt? DER AKTIONÄR zeigt auf, was aktuell klar für Gazprom spricht.
Die Kasse klingelt
Gazprom bleibt eine zuverlässige Gewinnmaschine: Analystenprognosen zufolge dürfte der Nettogewinn des russischen Konzerns in diesem Jahr von 12,5 auf 15,2 Milliarden Dollar klettern. Der anziehende Ölpreis hilft dabei natürlich kräftig mit, da zahlreiche Lieferverträge direkt oder indirekt an die Entwicklung der Ölpreise gekoppelt sind.
Die Marktmacht wächst und wächst
Es bleibt spannend, ob Nord Stream 2 kommt oder nicht. Doch selbst ohne die zweite Ostseepipeline verfügt Gazprom über eine sehr starke Marktmacht in Europa, die wohl noch über Jahrzehnte bestehen wird. Es ist äußerst fraglich, ob asiatische, afrikanische oder amerikanische Staaten in der Lage sein werden, die EU ähnlich zuverlässig und günstig mit Erdgas per LNG-Tanker versorgen zu können. Und durch die neue Pipeline nach China erschließt sich Gazprom einen weiteren sehr attraktiven und wachstumsstarken Markt.
Darüber hinaus verfügt Gazprom über die mit Abstand größten Reserven der Welt.
Die Bewertung ist günstig
Zudem ist die Bewertung mit einem 2018er-KGV von 4 und einem KBV von 0,3 immer noch sehr günstig. Darüber hinaus lockt eine attraktive Dividendenrendite von 5,5 Prozent.
Das Sentiment hellt sich weiter auf
Im Zuge des gestiegenen Ölpreises hellt sich derzeit auch das Sentiment für Energietitel nachhaltig auf. Und auch für russische Dividendentitel wie auch für viele andere Aktien aus Schwellenländern ist die Stimmung der Marktteilnehmer angesichts des weiter schwächelnden US-Dollar ebenfalls mittlerweile deutlich besser.
Das Chartbild sieht gut aus
Auch wenn die Aktie des Erdgasriesen in den vergangenen Handelstagen fast schon etwas zu heiß gelaufen ist, stimmt der Blick auf das langfristige Chartbild durchaus positiv. So ist der Aktie erstmals seit 2011 der Ausbruch aus dem Abwärtstrend gelungen. Die Chancen stehen daher gut, dass der Aufwärtstrend der Gazprom-Title nachhaltig ist.
Stoppkurs nachziehen
Aufgrund der politischen Risiken und der volatilen Kursentwicklung bleiben die Anteile von Gazprom für konservative Anleger nach wie vor eher weniger geeignet. Mutige können sich aber weiter die Aktie des Weltmarktführers ins Depot legen. Der Stopp sollte nun auf 3,20 Euro nachgezogen werden.