Adidas -Chef Herbert Hainer sieht den eigenen Konzern im Fußball als klare Nummer eins vor dem Erzrivalen Nike. "Wir werden in diesem Jahr mit Fußballprodukten zwei Milliarden Euro umsetzen, Nike will zwei Milliarden US-Dollar erreichen, das sind knapp 1,5 Milliarden Euro", sagte Hainer der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Bei der Fußball-WM in Brasilien wolle Adidas die größte Werbekampagne in der Geschichte des DAX-Unternehmens mit Schwerpunkt auf digitalen Medien starten.
Euro belastet
Weltweit liegt Adidas beim Gesamtumsatz immer noch auf Platz zwei hinter dem US-Konzern Nike. "Dass wir hinter unserem Wettbewerber sind, liegt ausschließlich an Nordamerika, das ist deren Heimatmarkt", meinte Hainer. In China würde Adidas schneller wachsen und sei in vielen anderen Ländern wie Russland, Japan oder Südkorea bereits Marktführer. Gegenwind bekommt Adidas derzeit vom starken Euro. "Das spüren wir, aber dafür kann ich doch nicht unsere Manager verantwortlich machen."
Aktie abgestuft
Das Analysehaus S&P Capital IQ hat Adidas nach den jüngsten Zahlen zum ersten Quartal allerdings von "Strong Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 100 auf 83 Euro gesenkt. Die Ergebnisse des Sportartikelherstellers hätten wegen negativer Währungseffekte die Erwartungen verfehlt, schrieb Analyst Carl Short in einer Studie. Vor allem die Golfsparte TaylorMade habe sich angesichts intensiver Werbemaßnahmen schwach entwickelt.
Auf Kaufsignal warten
Die Aktie von Adidas arbeitet nach der jüngsten Korrektur an einer Bodenbildung. Mit dem Sprung über die 80-Euro-Marke würde diese erfolgreich abgeschlossen. Die jüngsten schwachen Zahlen dürften in jedem Fall bereits eingepreist sein. Im zweiten Quartal dürfte sich das Geschäft im Zuge der Fußball-WM ohnehin erholen. Vor einem Neueinstieg sollten Anleger allerdings das charttechnische Signal abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)