Die deutsche Biotechgesellschaft Evotec macht am heutigen Donnerstag gleich mit einer Doppelmeldung auf sich aufmerksam. Zunächst hat das Unternehmen den Beginn einer dritten strategischen Wirkstoffforschungs- und -entwicklungspartnerschaft mit Celgene im Bereich des gezielten Proteinabbaus bekannt gegeben. Im Rahmen dieser Kooperation werde Evotecs Panomics-Plattform eingesetzt, um Zielstrukturen zu identifizieren, die bisher als schwer zugänglich eingestuft wurden, so das Unternehmen. Dazu verwende Evotecs Panomics-Plattform insbesondere modernste Proteomik und Transkriptomik im industriellen Maßstab, um Profile von vielversprechenden Wirkstoffkandidaten zu erstellen und diese auf Basis umfangreicher biologischer Zellprofile zu selektieren, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Plattform bietet darüber hinaus eine integrierte Datenanalyse „PanHunter“, die die Analyse und Auswertung großer Datensätze in diesen Disziplinen ermöglicht.
In der Kooperation wird die umfangreiche und aktuelle Proteomik-Expertise von Evotecs Wissenschaftlern an den Standorten in München, Deutschland, und Toulouse, Frankreich, genutzt. Evotec erhält eine nicht bekannt gegebene Vorabzahlung und hat Anspruch auf erhebliche Meilensteinzahlungen sowie gestaffelte Umsatzbeteiligungen im potenziell zweistelligen Prozentbereich aus den jeweiligen einlizenzierten Programmen, so Evotec. Celgene hält exklusive Optionen zur Einlizenzierung der Rechte auf alle Programme, die im Rahmen dieser Kooperation entwickelt werden.
Zudem wurde bekannt, dass Evotec ab dem 24. September 2018 zusätzlich zum TecDAX auch im MDAX gelistet sein wird. Diese gleichzeitige Mitgliedschaft in TecDAX und MDAX resultiert aus den Regeländerungen bezüglich der Aufnahme von Unternehmen in die Indizes MDAX, SDAX und TecDAX.
Obwohl beides eigentlich gute News sind, kann die Aktie von Evotec derzeit allerdings nicht profitieren. Sie verliert am Vormittag 1,9 Prozent auf 22,24 Euro und fällt damit wieder unter den wichtigen Widerstand im Bereich von 22,70 Euro zurück. Anlass zur Beunruhigung ist dies aber nicht. Nach der starken Rallye ist eine etwas ausgedehntere Konsolidierung insbesondere bei einem derart starken Widerstand nicht ungewöhnlich. Noch nicht investierte Anleger können auf noch einmal auf eine etwas günstigere Einstiegschance hoffen, alle anderen lassen ihre Gewinne laufen und setzten die derzeitige Konsolidierung aus. Bis Evotec den nachhaltigen Ausbruch nach oben schafft, dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Aus fundamentaler Sicht stehen die Ampeln in jedem Fall klar auf Grün.