Die E.on-Aktie hat sich zuletzt wieder stabilisiert. Es macht sich zunehmend bezahlt, dass der Versorger den Fokus auf die neue, attraktive Energiewelt rückt. Mit den Kern- und Kohlekraftwerken war E.on in den vergangenen Jahren noch häufig in der Kritik gestanden. Ausgerechnet die verbliebene Atomtochter gerät nun wieder in die Schlagzeilen.
PreussenElektra will in den nächsten Jahren mindestens 1.000 Arbeitsplätze streichen. Aktuell beschäftigt die Tochter 2.000 Mitarbeiter. Der Personalabbau hat gute Gründe: PreussenElektra betreibt derzeit noch drei Kernkraftwerke von E.on und ist auch für den Rückbau aller acht Meiler zuständig. Durch den Atomausstieg mit den Abschaltungen und dem Rückbau der Kraftwerke muss die Zahl der Arbeitsplätze bis 2026 mindestens halbiert werden.
Im vergangenen Jahr hat PreussenElektra noch über eine halbe Milliarde Euro zum bereinigten EBIT beigesteuert. Das waren knapp 18 Prozent des operativen Gewinns. Dies zeigt, dass die ungeliebte Atomtochter nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil von E.on ist. In Zukunft will sich die Mutter aber immer stärker auf das zukunftsfähige Geschäft mit Erneuerbaren Energien, Netzen und Vertrieben konzentrieren.
Spannungen vorprogrammiert
Bereits jetzt laufen die Gewerkschaften Sturm gegen die Pläne von PreussenElektra. Seit der Uniper-Abspaltung hat E.on-Chef Johannes Teyssen bei diesen ohnehin einen schweren Stand. Der Ausstieg der Töchter aus der Tarifgemeinschaft dürfte noch Folgen haben. Auch wenn es für die Arbeitnehmer schwer ist: Ohne den Wandel im Konzern hätte E.on keine Zukunft gehabt. So ist der Versorger aber auf dem richtigen Weg, auch die Aktie ist wieder ein Kauf. Der Stoppkurs liegt bei 7,00 Euro.