Die Deutsche Bank hat wie erwartet deutlich weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die größte Bank Europas hat aber die Erwartungen des Marktes übertroffen. Die Kernkapitalquote fiel hingegen etwas niedriger aus. Die Aktie reagiert am Morgen mit einem Plus.
Erwarteter Gewinneinbruch
Das Vorsteuerergebnis sackte im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum gut 30 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro ab, wie der deutsche Branchenprimus am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Unter dem Strich blieben 1,1 Milliarden Euro übrig, ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Damit übertraf die Bank aber die Erwartungen von 1,01 Milliarden Euro. Vor allem die Erträge mit Festverzinslichen fielen höher aus als prognostiziert. Die Deutsche Bank verdiente in diesem Segment 2,46 Milliarden Euro anstelle der erwarteten 2,12 Milliarden Euro.
Die harte Eigenkapitalquote Tier-1 nach Basel III ist entgegen den Erwartungen von 9,7 Prozent Ende Dezember auf 9,5 Prozent gefallen. Die Analysten hatten mit einem leichten Anstieg auf 9,8 Prozent gerechnet.
Um die Kapitalstruktur zu verbessern hat die Bank bereits am Montagabend die Ausgabe von Hybridanleihen angekündigt. In einem ersten Schritt will das Institut so mindestens 1,5 Milliarden Euro einsammeln. Hybridanleihen sind eigenkapitalähnliche Papiere, die im Krisenfall - wenn die Kapitalquoten einer Bank unter bestimmte Marken fallen - automatisch entweder in Eigenkapital umgewandelt werden oder ganz verfallen.
Geduld gefragt
Die Zahlen an sich können sich durchaus sehen lassen und untermauern die positive Einschätzung des AKTIONÄR für die Deutsche Bank. Einem starken Kursanstieg stehen allerdings die ständigen Diskussionen um die Kapitalausstattung der Bank im Weg. Investierte Anleger sollten deshalb Geduld mit der Aktie haben.
(Mit Material von dpa-AFX)