Endlich mal keine negativen Vorzeichen bei der Deutschen Bank-Aktie. Der Titel setzt die gestrige Aufholjagd fort. Rückenwind geben Medienberichte über ein Blockchain-Projekt mit anderen Banken.
Die Blockchain-Technologie ist weiter auf dem Vormarsch. Dabei handelt es sich um System, das den Handel von elektronischen Währungen wie der Bitcoin ermöglichen soll. Damit sollen Kosteneinsparungen in der Branche möglich werden. Die UBS beteiligt jetzt neben europäischen Konkurrenten, wie der Deutschen Bank, auch den Broker ICAP an ihrem Projekt Utility Settlement Coin. Der Handel innerhalb der Finanzbranche soll durch die entsprechende Technologie wesentlich vereinfacht werden. Gespräche mit wichtigen Notenbanken laufen bereits. Das System soll außerdem die Transparenz für die Regulierer deutlich verbessern, so Bankenvertreter.
Kostenfaktor Backoffice
Die Bankengruppe rund um die UBS und die Deutsche Bank sind nicht alleine, was die Entwicklung von Blockchain-Lösungen für den Zahlungsverkehr angeht. Vor allem in den USA tüfteln die Investmentbanken an der Technologie. Die Branche erhofft sich davon massive Kostenersparnisse. „Heute ist der Handel zwischen Banken zeitintensiv, teuer und aufwändig. Deswegen haben alle Institute große Back-Offices“, so Julio Faura, Vorstand bei Santander. Nach Schätzungen der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman kosten die Transaktionen Banken weltweit 65 bis 80 Milliarden Dollar pro Jahr. Für die Deutsche Bank könnte Utility Settlement Coin ein Baustein auf dem Weg hin zu mehr Effizienz werden.
Trendwende?
Endlich unternimmt die Deutsche Bank konkrete Schritte, um ihre Kosten in den Griff zu bekommen. CEO John Cryan muss davon aber mehr liefern, um die Trendwende einzuleiten. Derzeit notiert die Aktie immer noch unter dem Abwärtstrend bei 13,20 Euro. Solange hier kein Ausbruch erfolgt, ist der Titel für langfristig-orientierte Anleger uninteressant.