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Deutsche Wohnen, Vonovia und Co: Kommt jetzt die Enteignung?

Deutsche Wohnen, Vonovia und Co: Kommt jetzt die Enteignung?
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14.01.2019 ‧ Jan Heusinger

Der Berliner Oberbürgermeister will Immobilien der alten GSW von der Deutsche Wohnen zurückkaufen. Doch müsste heute ein Vielfaches dessen gezahlt werden, was beim Verkauf 2004 eingenommen wurde. Ein Volksbegehren hat indes die Enteignung der Deutsche Wohnen, Vonovia und anderen Wohnungsunternehmen zum Ziel.

„Ich hätte gern wieder die Bestände der alten GSW in unserem Besitz“, so Michael Müller. Im Jahr 2004 hat der Stadtstaat in Zeiten leerer Kassen die 60.000 Immobilien der GSW für 405 Millionen Euro verkauft. Über Umwege gelangten die Wohnungen 2013 in das Portfolio der Deutsche Wohnen. Für einen kompletten Rückkauf der Wohneinheiten dürfte heute ein deutlicher höherer Betrag fällig werden. Sieben Milliarden Euro stehen im Raum.

Rückkauf trotz 54 Milliarden Euro Schulden?

Bei 54 Milliarden Euro Schulden Berlins darf an einer solchen Transaktion stark gezweifelt werden. Zudem stünden die Bestände der GSW aktuell nicht zum Verkauf, so die Deutsche Wohnen. Sollte man Einheiten verkaufen, „können wir uns vorstellen, das Land zu präferieren“, so Deutsche-Wohnen-Vorstandschef Michael Zahn.

Enteignung für 'n Appel und 'n Ei

Auch eine Enteignung hält Michael Müller prinzipiell für möglich. „Das ist der dritte, vierte oder fünfte Schritt“, so der Oberbürgermeister. Überzeugter sind da die Unterstützer (unter anderem die mitregierende Fraktion der Linken) des Volksbegehrens „Deutsche Wohnen enteignen“. Diese fordern, alle Berliner Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsichten, die mehr als 3.000 Wohnung in ihrem Bestand haben, gegen eine Entschädigung deutlich unter Marktwert zu enteignen und in eine Anstalt öffentlichen Rechts zu überführen. Anfang April soll über das Volksbegehren abgestimmt werden. Die Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey sehen 55 Prozent der Berliner als Unterstützer.

Vonovia weiterhin ein Kauf

Neben der Deutsche Wohnen, die derzeit rund 110.000 Wohnungen in Berlin besitzt, wäre auch Vonovia (mehr als 40.000 Wohneinheiten) von den Maßnahmen des Volksbegehrens betroffen. DER AKTIONÄR hält an seiner Kaufempfehlung für Vonovia mit Ziel 50 Euro fest. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Enteignung rechtlich durchführbar ist.

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