Das Kartellamt wirft der Deutsche Post wettbewerbswidriges Verhalten vor. Das Logistikunternehmen soll Konkurrenten im Briefgeschäft mit Großkunden durch Dumping-Preise behindert haben. Die Investmentbank Equinet hat darauf hin ihre Einschätzung zum DAX-Wert überarbeitet.
„Wir untersuchen derzeit eingehend die Tarifgestaltung der Post gegenüber bestimmten Großkunden. Hier haben wir klare Anhaltspunkte dafür, dass Wettbewerber durch sogenannte Preis-Kosten-Scheren, also letztlich Dumping-Preise, behindert werden“, erklärte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung.“ Eine Sprecherin der Deutschen Post lehnte dazu ein Kommentar ab.
Ärger mit Kartellamt könnte Kurs belasten
Analyst Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet hat die Einstufung für die Deutsche Post nach dem Bericht über den Ärger durch das Kartellamt auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 24 Euro belassen. Sollten sich die Gerüchte über Dumping-Preise für bestimmte Großkunden bewahrheiten, könnte der Logistikkonzern zu höheren Preisen gezwungen werden und dürfte in der Folge Marktanteile verlieren, schreibt der Experte in einer Studie vom Montag. Die Nachricht könnte den Aktienkurs belasten.
Abwarten
Kurzfristig könnte der Bericht zu den Dumping-Preisen der Deutschen Post die Aktie unter Druck bringen. Solang lang sich diese Gerüchte allerdings nicht bestätigen gibt es für Anleger keinen Grund zur Sorge. Außerdem ist der Konzern international hervorragend aufgestellt. Das Kursziel liegt nach wie vor bei 33 Euro. Investierte Anleger sollten ihre Position mit einem Stopp bei 23 Euro absichern.
(Mit Material von dpa-AFX)