Wie aus dem Geschäftsbericht für 2018 hervorgeht, rechnet die Deutsche Bank für das laufende Jahr mit zunehmenden Strafzahlungen. Dafür wurden 1,2 Milliarden Euro als Rückstellungen gebildet. Dazu passt, dass die Bank aktuell Gegenstand mehrerer Ermittlungen ist.
So stehen in Italien mehrere ehemalige Mitarbeiter vor Gericht. Ihnen und Mitarbeitern der japanischen Bank Nomura wird vorgeworfen, die Verluste der Pleitebank Monte dei Paschi von 2008 bis 2012 verschleiert zu haben. Insgesamt müssen sie sich für Marktmanipulation, Fehler in der Buchhaltung und Täuschung der Regulierungsbehörden verantworten. Die Deutsche Bank soll 441 Millionen Euro Strafe zahlen, wenn es nach der Staatsanwaltschaft geht.
Laut Handelsblatt ermittelt zudem die Staatsanwaltschaft Köln im Umfeld der Deutschen Bank wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Im Fokus sollen auch Citigroup, JP Morgan und BNY Melon stehen.
Die Behörde untersucht dabei Schwindel mit sogenannten Phantomaktien. In der Fachsprache heißen diese Papiere Pre-Released ADRs. Das Kürzel ADR steht für American Depositary Receipts. Die Wertpapiere dienen als Ersatz für Aktien, die nicht in Dollar gehandelt werden. Pre-Released ADRs werden ausgegeben, wenn die Aktien noch nicht verfügbar sind.
In den USA hat die Börsenaufsicht SEC bereits 2018 wegen dieser Praktik Strafzahlungen angeordent. Die Deutsche Bank musste 75 Millionen Dollar zahlen.
Nur auf der Watchlist
Die aktuellen Ermittlungen werfen kein gutes Licht auf die Deutsche Bank und könnten Millionenzahlungen als Strafe nach sich ziehen.
Die Aktie der Deutschen Bank notiert mit knapp unter 6,80 nahe dem All-Zeit-Tief von 6,68 Euro. Für den AKTIONÄR ist die Deutsche-Bank-Aktie nur ein Wert für die Watchlist.