Überraschend gute Geschäftszahlen bei den großen US-Banken am Dienstag haben bei der Deutschen-Bank-Aktie für Rückenwind gesorgt. Der Titel kletterte über die Marke von 26 Euro. Die Anleger hoffen nun auch auf gute Geschäfte bei Deutschlands Marktführer.
Mit JPMorgan Chase hat am Dienstag eine weitere US-Bank gute Quartalszahlen vorgelegt. Das Unternehmen verdiente im zweiten Quartal sechs Milliarden Dollar damit acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei Goldman Sachs stand unterm Strich ein Gewinn von 2,0 Milliarden Dollar und damit 5 Prozent mehr. "Wir sind zufrieden mit unserem Ergebnis vor dem Hintergrund eines gemischten operativen Umfeldes", erklärte Bankchef Lloyd Blankfein am Dienstag in New York.
Aktien gefragt
Analystin Erika Najarian von Merrill Lynch schrieb in einem Kommentar von einem starken Quartal von JPMorgan, das den Kurs antreiben sollte. Das Ergebnis je Aktie habe die Erwartungen deutlich übertroffen. Die Resultate im Bereich Corporate Investment Bank (CIB) sollten die Sorgen über das Handelsgeschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen (FICC) weiter mildern. Ken Usdin vom Analysehaus Jefferies hob zudem die Kostenentwicklung positiv hervor. Beide Analysten sprechen eine Kaufempfehlung für die Titel aus.
Die Aktie der Deutschen Bank hat nach den überraschend guten Zahlen der wichtigsten US-Wettbewerber zu einem Befreiungsschlag angesetzt. Der Titel des deutschen Branchenprimus’ ging mit einem Gewinn von 1,9 Prozent aus dem Handel.
Chance für Mutige
Auch wenn die positiven Zahlen der US-Banken ein Hinweis auf gute Geschäfte bei der Deutschen Bank sein könnten: Es bleiben die Rechtsrisiken, die nach wie vor wie ein Damoklesschwert über der Aktie hängen. Möglicherweise muss die Deutsche Bank zehn Milliarden Euro an Strafen bezahlen. Die Ergebnisse der Verhandlungen werden in ein bis drei Jahren erwartet. Sobald sich hier Lösungen abzeichnen, wird die Aktie den Markt schlagen. Mutige Anleger steigen ein und setzen den Stoppkurs bei 20,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)