Es ist bald soweit. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird Anfang November die zentrale Bankenaufsicht im Euroraum übernehmen. Am Wochenende hat sie eine vorläufige Liste mit den Banken veröffentlicht, die sie direkt überwachen wird. Darunter sind selbstverständlich auch die beiden Branchenführer Deutsche Bank und Commerzbank.
21 Banken im Visier
Nach der vorläufigen Auswahl werden von November an 21 deutsche Institute überwacht. Eine endgültige Entscheidung über die Zahl der Institute will die Europäische Zentralbank (EZB) nach Angaben eines Sprechers vom Freitag bis Anfang September treffen. Die Liste der deutschen Institute umfasst neben den beiden Branchenführern Deutsche Bank und Commerzbank unter anderen die sechs Landesbanken, die beiden genossenschaftlichen Spitzeninstitute DZ und WGZ sowie die Immobilienfinanzierer Aareal Bank und Münchner Hypothekenbank.
Die EZB übernimmt am 4. November die zentrale Aufsicht über die führenden Bankkonzerne im Euroraum. Zuvor werden die Institute per Bilanzcheck und Stresstest durchleuchtet. Dabei sieht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) keine großen Probleme auf die Banken zukommen: Diese zeichneten sich nach den bisherigen Bilanzprüfungen der rund 140 großen europäischen Banken nicht ab, sagte Schäuble am Freitag in Berlin. Ein Grund sei, dass die Institute bereits Vorsorge getroffen hätten.
Großbanken gut kapitalisiert
Die Deutsche Bank hat wie berichtet erst in diesen Tagen frisches Geld eingesammelt, um die Kapitalstrukturen zu verbessern und entspannter den Stresstests entgegenzublicken. Die Commerzbank ist nach Meinung der meisten Experten ausreichend mit Kapital ausgestattet und eine Kapitalerhöhung eher unwahrscheinlich.