Der Vorstand der Commerzbank hätte gerne noch vor Ostern Neuigkeiten zur Fusion mit der Deutschen Bank verkündet. Doch dazu kam es bekanntlich nicht mehr. Doch diese Woche wird es eine Aussage der Deutschen Bank geben, ob weiterverhandelt wird oder nicht. Spätestens am Freitag, wenn die Q1-Zahlen erwartet werden, ist es soweit. Der Widerstand im Aufsichtsrat der Deutschen Bank ist jedoch groß.
Etliche Großaktionäre wie das Emirat Quatar, Blackrock und die HNA Group sind gegen den Zusammenschluss. Nach Informationen der FAZ hat der Widerstand zuletzt noch zugenommen. Es gibt auch immer mehr Bedenken von Firmenkunden, die der Aufsichtsrat anscheinend sehr ernst nimmt.
Bankenaufsicht lenkt ein
Anders sieht es dagegen bei der Bankenaufsicht aus. Ursprünglich hieß es auch hier, dass die Hürden hoch seien. Doch nun heißt es, dass man den Badwill von rund 20 Milliarden Euro der Commerzbank als Eigenkapital der Deutschen Bank anerkennen will. Der Badwill ist die Differenz zwischen bilanziellem Eigenkapital und dem Kaufpreis, der nahe am niedrigeren Börsenkurs liegen dürfte.
Ein Beteiligter sagt: „Ohne viel Badwill wäre die Transaktion auch nicht machbar.“ Klar sei von Anfang an gewesen, dass hier die nicht zu Marktpreisen bewerteten Italien-Anleihen einbezogen werden müssen. Dabei gehe es um stille Lasten von 2,50 Milliarden Euro.
Abwarten
Es ist noch alles offen zwischen Deutscher Bank und Commerzbank. Trotz der fortgeschrittenen Gespräche. Am Freitag legt zudem die Deutsche Bank ihre Q1-Zahlen vor. Erwartet wird ein weiteres schwaches Quartal. Die Aktie bleibt auf der Watchlist. Die Commerzbank-Spekulation läuft indes weiter.