Die Aktie der Deutschen Bank nimmt Fahrt auf. Am Dienstag steigt der Titel über die 33-Euro-Marke. Schon bald könnte der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen werden. Unterdessen hat der deutsche Marktführer im Skandal um Manipulationen am Devisenmarkt weitere personelle Konsequenzen gezogen.
Eine Londoner Investmentbankerin sei vorsichtshalber beurlaubt worden, sagte am Montagabend eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Bloomberg und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Es könne sich aber noch herausstellen, dass sie unschuldig sei. Die Deutsche Bank wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Das Institut versicherte aber, mit den Behörden bei der Aufklärung der mutmaßlichen Manipulationen zu kooperieren und gegebenenfalls personelle Konsequenzen zu ziehen.
Mehrere Händler gefeuert
Die beurlaubte Händlerin soll für Verkäufe von Währungen an Zentralbanken zuständig gewesen sein. Sie arbeitete laut ihrem Profil auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn seit gut acht Jahren für die Deutsche Bank. Das größte deutsche Kreditinstitut hatte dem Vernehmen nach zu Jahresbeginn bereits mindestens drei Währungshändler in New York gefeuert. Weltweit haben Großbanken nach Informationen der Financial Times aus der vergangenen Woche wegen des Manipulationsskandals bereits rund 30 Mitarbeiter entlassen oder suspendiert.
Weltweit untersuchen Behörden seit rund einem Jahr, ob es am Devisenmarkt ähnlich wie beim Referenzzins Libor zu Manipulationen und verbotenen Absprachen von Händlern gekommen ist. Die Deutsche Bank gehört zu den dominierenden Akteuren im Devisengeschäft. Dieses gilt mit einem täglichen Volumen von zuletzt rund fünf Billionen Dollar als größter Finanzmarkt der Welt. Ein großer Teil des Handels findet dabei zwischen Finanzunternehmen über ihre Händler statt. Viele Institute wie die Deutsche Bank inzwischen interne Untersuchungen eingeleitet, um nach Verstößen in den eigenen Reihen zu fahnden.
Aktie hat reichlich Luft
Die charttechnische Situation bei der Deutschen Bank hat sich merklich verbessert. Der kurzfristige Abwärtstrend ist gebrochen. Sollte der Ausbruch nachhaltig sein, könnte die Aktie schnell Richtung 36 Euro marschieren. Auch fundamental sieht es gut aus: Mit einem 2015er-KGV von 6 ist das Papier konkurrenzlos günstig. DER AKTIONÄR traut der Aktie bis Ende des Jahres Kurse um 40 Euro zu. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen den Stopp bei 30,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)