Die Commerzbank-Aktie hat am Dienstag ein kleines Kursfeuerwerk abgebrannt. Beflügelt von den Zahlen des großen Konkurrenten und einer Hochstufung der Citigroup eroberte sie die Marke von 13 Euro zurück. Nach Ansicht der Deutschen Bank dürfte es das aber gewesen sein.
Übernahme unwahrscheinlich
Analyst Benjamin Goy hat die Commerzbank auf "Hold" mit einem Kursziel von 13 Euro belassen. Einige europäische Banken hätten Wachstumsvorhaben in Deutschland angekündigt und ein Zukauf könnte hier ein probates Mittel zur Erlangung eines größeren Marktanteils sein - die Commerzbank sei dann eines der wenigen potenziellen Ziele, schrieb er in einer Studie vom Dienstag. Für die meisten anderen Banken würde das aber die Eigenkapitalrendite verwässern und damit negativ sein. Insgesamt hält Goy daher eine Übernahme in naher Zukunft doch für eher unwahrscheinlich.
Ohne ihr Polengeschäft sei der Börsenwert der Commerzbank indes auf einem ähnlichen Niveau wie der von Banken aus der Peripherie der Eurozone, etwa der der spanischen Banco Popular. Während das Niedrigzinsumfeld eine offensichtliche Belastung für das Wachstum des Kerngeschäfts der Bank sei und ein langer und kostenintensiver Schuldenabbau im Nicht-Kerngeschäft wahrscheinlich sei, könnte ein strategischer Käufer darin mehr Wert sehen. Wichtig sei für das Institut die Geschwindigkeit und die Kosten beim Abbau der Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts. Hinzu komme die Entwicklung der Nettozinsmarge (NIM), die wichtig für den weiteren Kursverlauf sei. Ein neuerlicher konjunktureller Schwächeanfall in der Eurozone inklusive niedrigerer Zinsen wäre eine Belastung.
Hand am Abzug
Aus charttechnischer Sicht hat die Commerzbank noch kein frisches Signal generiert. Sie pendelt weiter in der engen Range zwischen 12,50 und 13,50 Euro. Für kurzfristig orientierte Trader besteht erst bei einem Ausbruch aus dieser Zone neuer Handlungsbedarf.
(Mit Material von dpa-AFX)