Es war eine lebhafte Hauptversammlung mit einem guten Ende für den Deutsche-Bank-Vorstand: Die Aktionäre des deutschen Marktführers haben am Donnerstag einer Anhebung der Bonus-Obergrenze zugestimmt. Die Aktie fällt am Freitag unter die Marke von 30 Euro. Anleger sollten cool bleiben: Es ist nur der Dividendenabschlag.
Die Deutsche Bank kann künftig den Investmentbankern variable Vergütungen zahlen, die doppelt so hoch sind wie deren Grundgehalt. Diese 2:1-Regelung könnte für 1.700 Mitarbeiter des Instituts gelten. Mit der Neuregelung reagiert Deutschlands größte Bank auf die verschärften EU-Bonusvorgaben: Seit diesem Jahr soll der Bonus für Banker grundsätzlich maximal nur noch so hoch sein wie das Festgehalt. Nur wenn die Aktionäre eines Geldhauses zustimmen, darf der Bonus maximal das Doppelte des Grundgehalts betragen.
Möglichst viel Flexibilität
Bisher konnten Banken Boni in theoretisch unbegrenzter Höhe ausschütten. Das Deutsche-Bank-Management hatte bei der Hauptversammlung versichert, es gehe nicht darum, den Investmentbankern grundsätzlich höhere Bezüge zu verschaffen. Das Institut wolle sich aber möglichst viel Flexibilität bei der Vergütung erhalten.
Abwarten
Die Aktie der Deutschen Bank notiert am Freitag ex Dividende, das heißt, die Dividende von 0,75 Euro wird vom Aktienkurs abgezogen. Der Titel zählt mit einem 2015er-KGV von 6 zu den günstigsten Finanztiteln der Welt. Allerdings dürften auch in den kommenden Wochen und Monaten die Risiken den Aktienkurs belasten. Dazu zählen die Rechtsstreitigkeiten und die Befürchtung, dass die Kapitalerhöhung über acht Milliarden Euro nicht reichen wird. Ein Kauf der Aktie drängt sich derzeit nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)