Die Aktie der Deutschen Bank gerät im nachbörslichen Handel unter Druck. Einige Hedgefonds reduzieren dem Vernehmen nach ihr Geschäft mit dem Institut. Die Deutsche Bank versucht zwar zu beruhigen. Die Aktie legt nach der Gegenbewegung im Tagesverlauf dennoch wieder den Rückwärtsgang ein.
Die Kunden im sogenannten Derivate-Clearing hätten einige überschüssige Geldbestände und Positionen abgezogen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ein ihr vorliegendes internes Dokument der Bank. Unter Derivate-Clearing versteht man die Abwicklung von Geschäften mit komplizierten Finanzprodukten. Dabei wird die Stabilität des Geschäftspartners als wichtig empfunden. Die große Mehrheit der über 200 Derivate-Clearing-Kunden habe allerdings keine Veränderungen vorgenommen.
"Unsere Handelskunden zählen zu den weltweit versiertesten Investoren," schrieb ein Sprecher der Deutschen Bank laut Bloomberg in einer E-Mail. "Wir sind zuversichtlich, dass deren überwiegende Mehrzahl sich der stabilen finanziellen Lage der Bank [...] bewusst ist."
Bei Anlegern sorgten die Worte nicht für Beruhigung. Der Aktienkurs der Deutschen Bank rauschte im nachbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent ab und stoppte nur kurz vor der Marke von zehn Euro. Den Xetra-Handel hatte der Wert noch gut ein Prozent im Plus bei 10,87 Euro beendet.
Auch die Kurse von US-Banken wie Goldman Sachs, JPMorgan oder Citigroup gerieten unter Druck. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte unlängst mit seiner Einschätzung für Aufsehen gesorgt, Deutschlands größtes Geldhaus sei wegen seiner weltweiten Verflechtungen besonders gefährlich für das Finanzsystem.
Das Fazit des AKTIONÄR hat weiter Bestand: Solange unklar ist, wie es mit der Deutschen Bank weitergeht, bleibt die Aktie für Anleger ein rotes Tuch.
(Mit Material von dpa-AFX)