Das Chartbild der Deutschen Bank hat sich dramatisch verschlechtert. Es drohen neue Allzeittiefs. Jeremy Sigee, Analyst bei Barclays, ist dennoch verhalten optimistisch für die Aktie.
Sigee stuft die Aktie der Deutschen Bank weiterhin mit „Equal Weight“ ein. Das Kursziel sieht er bei 16,50 Euro. Investoren analysierten weiterhin die Stimulierungsbemühungen durch EZB und EU sowie den möglichen nachlassenden Regulierungsdruck auf Banken, so der Experte. Die Deutsche Bank habe ihre Prioritäten etwa auf die Verringerung risikoreicher Anlagen, die Beendigung von Rechtsstreitigkeiten und Kostenverringerung gelegt.
Wichtiger Manager geht
Unterdessen hat die Deutsche Bank einen weiteren Top-Manager verloren. Asien-Pazifik-Chef Gunit Chadha werde das Institut Mitte Juli "auf eigenen Wunsch" verlassen, gab Vorstandschef John Cryan am Dienstag auf der Internetseite der Bank bekannt. Das Asien-Geschäft zählt zu den wenigen Aktivitäten der Deutschen Bank, die in den vergangenen Jahren erheblich wuchsen und ihren Gewinn steigerten. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Chadha war 2003 zum größten deutschen Geldhaus gekommen und hatte dort zunächst als Landeschef für Indien gearbeitet. 2012 wurde er als Co-Chef für die Region Asien-Pazifik in den erweiterten Vorstand befördert. Erst im vergangenen Jahr übernahm er schließlich die alleinige Leitung des Gebiets. Allerdings musste Chadha hinnehmen, dass der seit knapp einem Jahr amtierende Vorstandschef Cryan im Zuge des Umbaus der Bank den erweiterten Vorstand auflöste.