Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat den Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss mit der Commerzbank eine Absage erteilt. Er bekräftigte, dass sein Haus erst die Profitabilität verbessern müsse. Dieses "erst" nehmen Börsianer am Dienstag zum Anlass, beide Aktien zu kaufen.
Wenn die Hausaufgaben erledigt sind, könne man über andere Dinge sprechen, sagte der Manager am Montagabend. Damit sei in den kommenden 18 Monaten zu rechnen. Sewing betonte außerdem, dass die Deutsche Bank global aufgestellt bleiben will.
In den vergangenen Wochen war es zu neuen Fusions-Spekulationen um die Zukunft der beiden deutschen Großbanken gekommen. Kreisen zufolge sei nun auch die Bundesregierung einem Zusammengehen der beiden größten Geldhäuser nicht abgeneigt. Ein fusioniertes Institut könne die exportorientierte deutsche Wirtschaft verlässlich finanzieren, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet.
Börsianer hoffnungsvoll
Das eingeschränkte Sewing-Dementi lässt die Fusionsfantasie-Türen offen. Die Börsianer greifen zu. Die CoBank-Aktie verbessert sich am Dienstag-Vormittag im MDAX zeitweise auf 9,65 Euro, die Aktie der Deutschen Bank steigt bis auf 10,56 Euro, bevor beide wieder zurückkommen. Letztere kämpft noch mit dem seit Dezember 2017 intakten Abwärtstrend. Die 90-Tage-Linie konnte zwar erneut überwunden werden, doch bleibt das Risiko eines kurzfristigen Kursrückfalls bestehen. Anleger sollten eine Bodenbildung abwarten. Auch fundamental ist die Deutsche Bank weiterhin kein Kauf.