Die Deutsche Bank befindet sich in der Krise. Zuletzt sparte CEO Christian Sewing einiges ein und erreichte auch seine Kostenziele. Doch die Erträge schrumpfen schneller als die Kosten. Jetzt hat der Vorstand ein neues Segment ausgemacht, dass mit Wachstum auftrumpfen soll. Die Rede ist vom Geschäft mit den Reichen.
Dazu hat der Konzern die Institutional Wealth Partners Abteilung gegründet. Das Segment soll als Kompetenzzentrum agieren. Und wie der verantwortliche Manager Lars Fahnenbrock der WirtschaftsWoche sagt, will man „schneller agieren und über einen zentralen Ansprechpartner das gesamte Spektrum unseres Angebots zugänglich machen."
Die Abteilung ist eng verzahnt mit der eigenen Investmentbank und der Fondstochter DWS. Damit ist man ganz auf Kurs von Sewing. Der stellte auf der Hauptversammlung eine „viel engere Kooperation einzelner Geschäftszweige" in Aussicht. Doch die internationale Konkurrenz ist groß.
International zu klein
Im vergangenen Jahr fielen die Erträge mit Superreichen um 14 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Das sind nicht einmal sieben Prozent der Gesamterträge. Mit einem verwalteten Vermögen von 90 Milliarden Euro ist die Deutsche Bank zwar Marktführer in Deutschland. International bringt man es aber nur auch knapp 200 Milliarden Euro. Das entspricht Platz 17 im globalen Markt.
Das Geschäft mit den Superreichen wollten schon Sewings Vorgänger ausbauen. Gelungen ist es ihnen nicht, denn der Wettbewerb in diesem Segment ist knall hart. Der Bereich ist zu klein und hat nicht das Potenzial eine Trendwende bei der Deutschen Bank einzuleiten.
Neues Rekordtief
Der Abwärtstrend bei der Deutsche-Bank-Aktie hält an. Im heutigen Handel stürzt der Kurs bis auf 6,03 Euro ab. Neue Tiefs scheinen möglich. Anleger meiden die Aktie weiterhin.