Der Deutschen Bank könnte nach Medienberichten in Russland eine saftige Milliardenstrafe für den bankinternen Geldwäsche-Skandal drohen. Geld, das die Bank nicht hat. Auch der Aktienkurs gibt wenig Grund zur Hoffnung.
In den letzten Wochen spielten die Geldwäschevorwürfe gegen die Deutsche Bank in Russland in den Medien keine große Rolle. Dabei könnte es der teuerste der knapp 8.000 Rechtstreite der Bank werden. Von 2011 bis 2015 hatte ein Topmanager der Bank in Moskau unsaubere Transaktionen in Millionenhöhe durchgeführt. Wichtige Geldwäscherichtlinien wurden dabei nicht beachtet. Die Deutsche Bank selbst will davon nichts gemerkt haben. Erst die russische Zentralbank und die Hellenic Bank sollen die entscheidenden Hinweise gegeben haben. Bitter daran: Die internen Kontrollsysteme der Deutschen haben versagt.
Milliardenbedarf durch Rechtsstreitigkeiten
Amerikanische Medien sehen schon eine Milliardenstrafe auf die Deutsche Bank zukommen. Das US-Justizministerium, das in dem Fall ermittelt, hatte zuletzt BNP Paribas wegen Verstößen gegen die Russlandsanktionen eine deftige 9 –Milliarden-Dollar-Strafe aufgebrummt. Selbst wenn es bei der Deutschen Bank am Ende weniger sein sollte: Zurückgestellt für Rechtsrisiken sind nur 5,4 Milliarden Euro. Im Notfall müsste die Bank versuchen neues Kapital aufzunehmen. Bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von aktuell 0,27 eine Herkulesaufgabe.
Finger weg!
Die Negativmeldungen bei der Deutschen Bank reißen nicht ab. Die Gefahr von hohen Strafen durch die Rechtsverfahren der Vergangenheit bleiben weiterhin hoch. Der Chart der Deutschen Bank macht auch wenig Mut. Der Titel entfernt sich immer weiter vom Abwärtstrend bei 13,20 Euro.