Es ist kein Wunder, dass die Aktie der Deutschen Bank nicht auf die Beine kommt. Wie am Donnerstag bekannt wurde, droht dem größten Geldhaus Deutschlands erneut eine Geldstrafe in den USA. Außerdem besteht die Gefahr, dass eine wichtige charttechnische Unterstützung gebrochen wird.
In den USA will Eric Schneiderman, der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York, die britische Großbank Barclays verklagen, weil sie Investoren systematisch hinters Licht geführt haben soll. Das Institut habe Kunden mit falschen Informationen auf seine Handelsplattform - einen sogenannten Dark-Pool - gelockt, wo ihnen Hochfrequenzhändler dann Geld abgeluchst hätten, erklärten die US-Ermittler. Die Analysten von Credit Suisse rechnen damit, dass Barclays eine Strafe von 163 Millionen Dollar droht.
Erst der Anfang
Nicht nur Barclays, sondern die meisten Großbanken betreiben Dark-Pools, bei denen Transparenz und Gebühren meist geringer sind als an regulierten Börsen. Genutzt werden solche anonymen Handelsplattformen besonders von institutionellen Investoren, die große Aktienpakete unbemerkt vom Rest der Welt kaufen oder verkaufen wollen. Die Ermittlungen könnten sich Marktteilnehmern zufolge auch auf die Deutsche Bank ausweiten, die nach Einschätzung der Société Générale den viertgrößten Dark-Pool betreibt.
Charttechnisch betrachtet ist es um die Deutsche-Bank-Aktie ebenfalls nicht gut bestellt. Wird die Unterstützung bei 26 Euro nicht verteidigt, könnte das Mehrjahrestief bei 22,11 Euro noch einmal getestet werden. Allerdings ist due Aktie derart überverkauft, dass es auch jederzeit zu einer starken technischen Gegenbewegung kommen kann.
Stopp zur Absicherung
Das Abstauberlimit des AKTIONÄR von 26,00 Euro wurde am Donnerstag erreicht. Wer der Empfehlung gefolgt ist, sollte sich mit einem Stopp von 20,50 Euro absichern.