Bei der Deutschen Bank läuft gerade die sechste Kapitalerhöhung seit der Finanzkrise vor zehn Jahren. In der Branche ist der Konzern damit in bester Gesellschaft: Nach Berechnungen von Finanz & Wirtschaft haben Banken rund um den Globus seit dem Jahr 2007 die unvorstellbare Summe von 1.144 Milliarden Dollar von den Anlegern geholt. Allerdings gehört die Deutsche Bank neben der Unicredit zu den beiden Instituten, die ihre Aktionäre am häufigsten zur Kasse baten. Bei den Deutschen sank zudem der Preis der neuen Aktien mit jeder Kapitalerhöhung ab.
Amerikaner dominieren Geschäft
Die Banken in den USA haben seit der Wahl von Trump Sonderkonjunktur: Die Aussicht auf niedrigere Steuern und weniger Vorschriften sowie steigende Zinsen sorgen für Rückenwind.
Die Deutsche Bank fällt dagegen immer weiter zurück. So ist der Konzern auch durch die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten im vergangenen Jahr in der Reihenfolge der weltgrößten Investmentbanken vom fünften auf den sechsten Platz abgerutscht. Laut des Vorstandes der Deutschen Bank verlief zwar der Jahresstart wieder deutlich besser. Ob alle Kunden tatsächlich zu der Bank zurückkehren ist dagegen keinesfalls sicher.
Auch im Heimatmarkt hat der Konzern mit Gegenwind zu kämpfen. Durch die Eingliederung der Deutschen Postbank in den Mutterkonzern steigt die Bank zum Platzhirsch im Privatkundengeschäft auf. Der strategische Schwenk kann sich aber nur rechnen, wenn die Zinsen wieder merklich steigen. Zudem spielt das Zinsniveau auch für die Profitabilität eine wichtige Rolle: James Chappell, Analyst bei Berenberg, sagte laut Handelsblatt, in einem solchen Umfeld sei die Eigenkapitalrendite von zehn Prozent unerreichbar.
Kein Kauf
Auch wenn die Deutsche Bank die größten Rechtsstreitigkeiten beigelegt haben dürfte und mit der laufenden Kapitalerhöhung die Kapitalbasis stärkt: Der Erfolg der Strategie ist unsicher. Anleger sollten deshalb die Finger von der Aktie lassen.
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