Die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank haben in den vergangenen Tagen wieder an Wert gewonnen. Getrieben wurde die Erholung durch gute Stimmung im Sektor, den Börsen im Allgemeinen und weiteren Gerüchten um einen möglichen Zusammenschluss. Doch wer wäre eigentlich der Gewinner eines Zusammenschlusses von Deutsche Bank und Commerzbank?
Eine der Banken? Der Bund? Dieser Frage ist jetzt eine Investmentbank nachgegangen und hat ihr Rechenmodell angepasst. Die Antwort fällt eindeutig aus. Ob sie dem Markt gefällt, muss in Frage gestellt werden. Einem aber könnte sie durchaus ins Bild passen.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) gilt als Freund einer Ehe zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank. In den zurückliegenden Wochen tauchten immer wieder Berichte auf, wonach er und sein Staatssekretär Jörg Kukies sich mehrfach mit Vertretern beider Institute getroffen hätten. Angesichts der desaströsen Kursentwicklung könnte der Bundesfinanzminister die Hoffnung hegen, die CoBa-Beteiligung des Bundes (15,6 Prozent) gewinnbringend loszuwerden. Wobei gewinnbringend sich da nur auf den aktuellen Kurs der CoBa-Aktie beziehen kann. Den Einkaufspreis (zum Zeitpunkt der Finanzkrise) wird er, der Bund, und damit der Steuerzahler wohl nicht wiedersehen.
Die US-Bank JPMorgan hat jetzt ihre Rechenschieber rausgeholt und festgestellt: Profiteur eines Zusammenschlusses wäre – wenn überhaupt – die Commerzbank. Für das kleinere der beiden Geldhäuser dürfte im Fall einer Fusion eine Prämie auf die Bewertung gezahlt werden, schreibt Analyst Kian Abouhossein in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Viel Luft aber sieht er trotz dieser Feststellung nicht, beziehungsweise wenige als noch bei seiner letzten Veröffentlichung. Er hat das Kursziel für die CoBa-Aktie von 11 auf nur noch 9 Euro gesenkt. 9 Euro, das wären immerhin knapp 40 Prozent Upside-Potenzial.
Die Deutsche Bank indes wäre der Verlierer eines Zusammenschlusses. Den fairen Wert der Aktie sieht Kian Abouhossein bei 8 Euro. Eine Prämie ist angesichts dessen nicht zu erkennen.
Alles in allem allerdings ist aus den Updates herauszulesen, dass JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein keinen echten Gewinner ausmachen kann. Er schreibt, eine Fusion der beiden Häuser dürfte die Gewinne kaum verbessern und sogar zu höheren Kapitalanforderungen führen.
| Auf dem Laufenden bleiben | Täglich. Kostenfrei. Unverbindlich. |
Bleiben Sie über die Entwicklung bei Wirecard, Infineon, der Deutschen Bank und anderen spannenden Unternehmen auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den neuen täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Wenn Sie sich bisher noch nicht registriert haben, besuchen Sie jetzt www.boersenbriefing.de und bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich das Börsen.Briefing. Oder nutzen Sie einfach das nachstehende Formular. Schon am nächsten Börsentag erhalten Sie die erste Ausgabe des Börsen.Briefing. kostenfrei in Ihr E-Mail-Postfach zugestellt.
Der Newsletter ist unverbindlich und kostenlos. Zum Abbestellen reicht ein Klick auf den Abmelde-Link am Ende des Newsletters.