Die Deutsche Bank hat sich sichon wieder Ärger mit der US-Politik eingefangen. Ein Bericht des US-Senats wirft dem Institut vor, die Spielräume der US-Steuergesetzgebung voll ausgeschöpft zu haben, um Hedgefonds bei der Vermeidung von Steuerzahlungen von mehreren Milliarden Dollar zu vermeiden. Verstöße gegen US-Gesetze konnte die Untersuchung aber nicht herausfinden, sagte der Vorsitzende des ständigen Untersuchungsausschusses, der Demokrat Carl Levin, am Montag vor der Presse in Washington. Mittelfristige Folgen für die Bank sind wegen ausstehender Verfahren noch nicht absehbar.
"Dubiose" Geschäfte
Neben der Deutschen Bank soll auch die britische Barclays für mindestens ein Dutzend Hedgefonds "dubiose" Finanzprodukte für Wertpapiere aufgelegt haben. Darüber hätten sie zwischen 1998 und 2013 Geschäfte von mehr als 100 Milliarden Dollar abgewickelt. Gewinne daraus seien als langfristige Kapitalerlöse versteuert worden, obwohl die Papiere oft nur kurz gehalten worden seien. Dafür wäre eigentlich ein höherer Steuersatz zu zahlen gewesen. "Amerikaner haben es satt, dass große Finanzkonzerne nach anderen Regeln spielen können, wenn es ums Steuerzahlen geht", sagte der republikanische Senator John McCain.
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Als Aktionär der Deutschen Bank wird man den Eindruck nicht los, als ob der Konzern kein Fettnäpfchen auslassen will. Am Ende könnten sich diese Fehler als sehr teuer herausstellen. Zwar hat die Bank ihr Cashpolster reichlich aufgebessert, doch bleibt ein gewisses Restrisiko einer weiteren Kapitalerhöhung. Wer bei 26 Euro eingestiegen ist, bleibt mit Stopp 20,50 Euro dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)