Wow! Facebook hat die Analystenschätzungen für das erste Quartal 2014 förmlich hinweggefegt. Erwartet wurde ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,24 Dollar – tatsächlich hat Facebook satte 0,34 Dollar verdient. Doch wieso? Was ist das Erfolgsgeheimnis – und was sind die großen Wachstumstreiber?
Erst surfen, dann schlecken
Zum Verständnis trägt der Verkauf des nach Meinung vieler besten Eis der Welt bei: Ben & Jerry´s. Der Eisverkäufer hat Facebook dafür bezahlt, einige seiner Sorten speziell auf Smartphones von potenziellen Eiskäufern zu bewerben. Die Zuordnung fällt Facebook aufgrund der gesammelten Informationen über seine 1,3 Milliarden User leicht. Die Kampagne zahle sich aus: Der Absatz von Eis legte um acht Prozent zu.
Umsatzsprung dank Facebook
Immer mehr Firmen verlagern ihre Werbebudgets ins Internet – und zu Facebook. Ein gutes Beispiel ist auch Sport Chek, Kanadas größter Sportartikelverkäufer. Nachdem das Unternehmen 92 Jahre seine Sportschuhe und Trikots per Papier-Flyer beworben hatte, wurde für zwei Wochen eine Werbekampagne auf Facebook getestet. Wie Facebook mitteilte mit großen Erfolg: Die gesamten Ladenverkäufe von Sport Chek legten ummittelbar danach um 12 Prozent zu. Der Facebook-Kunde ist begeistert und will künftig 25 Prozent seines Werbebudgets für Internet- und Mobilewerbung ausgeben.
Newsfeed sorgt für Gewinnexplosion
Einerseits stehen die Werbekunden bei Facebook Schlange. Andererseits erzielt der Internetriese immer mehr für seine Werbebanner. Der effektive Durchschnittspreis ist im ersten Quartal um beeindruckende 118 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum angestiegen. Hauptgrund: Facebook setzt verstärkt auf die Platzierung von Fremdcontent im Newsfeed. Das heißt, die Werbung tickert im Wechsel mit Neuigkeiten aus dem Freundeskreis über das Display – und nicht mehr nur am Rande wie früher.
Damit gelingt es Facebook immer mehr, auch Smartphone-Usern Werbung „unterzuschmuggeln“. Der anfängliche Problembereich wird damit zur Gewinnmaschine: Mittlerweile werden 59 Prozent der Erlöse Mobil erzielt – sechs Prozentpunkte mehr als im Vorquartal.
Vorsichtiger mit der Platzierung von Werbung ist Facebook bei seinen Ablegern Facebook Messenger, Instagram und seinem neuen „Glücksgriff“ Whatsapp. Man befinde sich im Wachstumsmodus und wolle hier über Jahre hinweg keinen Fokus auf die Kommerzialisierung legen.
Spekulativ kaufen!
Charttechnisch hat sich das Bild mit dem Schließen des Gaps und dem Sprung über die 60-Euro-Marke wieder aufgehellt. Fundamental ist das Potenzial noch nicht ausgereizt, bis 2017 sinkt das KGV auf moderate 20. (siehe auch: „Zuckerberg: Blind oder genial?“)