SMA Solar ist die weltweite Nummer 1 bei Wechselrichtern für Solarmodule. Und jetzt schickt sich das Niestetaler Unternehmen an, auch den dynamischen Markt für Stromspeicher zu erobern. Noch ist der Absatz überschaubar. Derzeit sind in Deutschland 30.000 Heimspeicher installiert. Doch bis 2018 kann sich die Zahl dem Bundesverband für Solarwirtschaft zufolge auf 100.000 mehr als verdreifachen.
Vorangetrieben wird der Markt vom Engagement der Autohersteller. Das Batterie-Know-how aus den neuen Elektroautos wird auch dem Hausbesitzer angeboten. Tesla-Chef Elon Musk ist hier Vorreiter. 2015 präsentierte er seine Batterielösung Powerwall für Privathaushalte. Wer eine Batterie kauft, braucht einen Wechselrichter – und Marktführer SMA Solar hat Ende Januar 2016 das passende Produkt vorgestellt: einen auf Hochvolt-Batterien abgestimmten Batterie-Wechselrichter für private Haushalte. Zudem punktet SMA Solar mit einer Batterie-Kooperation mit Daimler.
DER AKTIONÄR hat SMA-Solar-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon interviewt.
DER AKTIONÄR: Herr Urbon, SMA ist bei Solarwechselrichtern mit einem Weltmarktanteil von 21 Prozent die Nummer 1. Kann dies auch im Speichermarkt gelingen?
PIERRE-PASCAL URBON: SMA verfügt mit mehr als 30 Jahren Erfahrung über ein unvergleichliches Know-how im Bereich der Speicherintegration. In Deutschland, dem weltweit bedeutendsten Markt für Heimspeicher, sind wir mit einem Marktanteil von über 30 Prozent klarer Marktführer. Unsere Kooperationen mit Tesla und Accumotive werden dazu beitragen, dass wir unseren Marktanteil weltweit weiter ausbauen.
Wie zufrieden sind Sie mit der Partnerschaft mit dem Großaktionär Danfoss?
Unsere strategische Allianz hat einen langfristigen Charakter. Insbesondere durch die Bündelung des Einkaufsvolumens können beide Unternehmen jedes Jahr Synergien realisieren. Die Absicht einer langfristigen Partnerschaft wird auch dadurch unterstrichen, dass Danfoss einen Sitz bei SMA im Aufsichtsrat hat und umgekehrt SMA auch in den Gremien von Danfoss vertreten ist.
SMA Solar hat zuletzt immer wieder positiv überrascht – geht dieser Trend auch 2016 weiter?
Die Solarmärkte sind sehr schwer zu prognostizieren. Durch plötzliche Änderungen in den Rahmenbedingungen können Märkte in kurzer Zeit entstehen oder sich rückläufig entwickeln. Aus diesem Grund haben wir auch immer eine konservative Finanzierungspolitik mit einem hohen Eigenkapitalanteil und hoher Nettoliquidität gewählt. Unsere Prognose spiegelt die aktuelle Einschätzung des Vorstandes wider und zeigt ein deutliches Ergebniswachstum auf. Wir blicken optimistisch in die Zukunft, denn die mittel- bis langfristigen Perspektiven in der Solarindustrie sind für Hightech-Unternehmen wie SMA gut. Mit unserer Technik sind wir ein integraler Bestandteil des neuen Energiesystems.
Dieses Interview ist in der AKTIONÄR-Ausgabe 07/2016 erschienen.