Daimler spürt die Sanktionen gegen Moskau. Im ersten Halbjahr schaffte das Russland-Geschäft des Konzerns noch 20 Prozent plus. Jetzt geht das "Momentum nach unten", wie es Daimler-Chef Dieter Zetsche gegenüber der Bild am Sonntag formulierte. „Die russische Wirtschaft war schon vor der Krise in einer schwierigen Phase und ist jetzt weiter beeinträchtigt. Das wirkt sich auf den russischen Pkw-Markt aus und damit auch auf Daimler“, so Zetsche weiter. Dennoch sollte das Russland-Geschäft nicht überbewertet werden. Fakt ist: Im Jahr 2013 wurden weltweit 7,3 Millionen Premiumautos verkauft, davon in Russland 198.005, was knapp 2,7 Prozent der weltweiten Nachfrage entspricht.
Verflechtungen
Daimler ist zusammen mit der Entwicklungsbank EBRD mit 15 Prozent an dem russischen Lkw-Bauer Kamaz beteiligt. In zwei Gemeinschaftsunternehmen werden Brummis der Marken Mercedes-Benz und Fuso gebaut. Für Daimler ist der russische Markt zwar ein kleiner, aber dennoch nicht unbedeutender Markt.
In der Spur
Daimler fährt seit 2013 eine Modelloffensive. Die neue S-Klasse, die rentabelste Mercedes-Nobellimousine, und die aufgemotzte E-Klasse füllen derzeit die Kassen und treiben die Aufholjagd gegenüber der Konkurrenz im Premium-Segment der Autobauer voran. Zwar sind die politischen Krisenherde nach wie vor dafür verantwortlich, wohin die Reise an den Börsen gehen wird, jedoch sollte es sich langfristig lohnen, auf dem aktuellen Niveau die Daimler-Position aufzustocken.