Auf dem weltgrößten Automarkt in China haben Wettbewerbshüter deutschen und anderen Herstellern zu hohe Preise vorgeworfen. Ermittler forderten von ausländischen Oberklasse-Herstellern Preisnachlässe für Reparaturen und Ersatzteile, wie aus einer am Montag von Staatsmedien abgedruckten Stellungnahme der mächtigen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) hervorgeht. Die Daimler-Aktie verliert deshalb im Tagesverlauf mehr als drei Prozent.
Chinas Markt für Oberklasse-Autos wird von den deutschen Herstellern Audi, BMW und Daimler dominiert. Branchenprimus Audi kündigte an, die Preise für Ersatzteile in China zu senken. "Als Premium-Marktführer hat Audi die Preisanpassung proaktiv vorgenommen", teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Das chinesische Finanzmagazin "Yicai" berichtete, dass Mercedes bereits Anfang Juli die Preise für Dienstleistungen im Nachverkauf um bis zu 20 Prozent gesenkt habe. Daimler-China-Vorstand Hubertus Troska hatte am Freitag einen Kommentar zum Vorgehen der NDRC abgelehnt. Daimler sowie BMW waren am Montag zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Schwache Tage ausnutzen
Die Daimler-Aktie hat im Tagesverlauf die Unterstützung bei 64 Euro gebrochen, allerdings exakt beim Zwischentief von 62,65 Euro wieder nach oben gedreht. Kurzfristig könnte der Gesamtmarkt weiteren Druck auf die Aktie ausüben, doch langfristig bleibt Daimler aussichtsreich.